Versprochen wurde vor der ursprünglichen Berlinwahl viel. Franziska Giffey wollte sich als Bürgermeisterin um den Wohnungsbau kümmern. Passiert ist nichts. Jetzt kneift sie auch unter dem künftigen Bürgermeister, Kai Wegner, vor dieser Aufgabe.
Während der damaligen Koalitionsverhandlung der drei linken Parteien herrschte oft Streit, ob die im Koalitionsvertrag beschlossenen 200.000 neuen Wohnungen überhaupt gebraucht würden. Als dann gerade Berlin viele ukrainische Flüchtlinge aufnahm, bestand in der ehemaligen Regierungskoalition zumindest dort Einigkeit. Passiert ist jedoch nichts. Die Baubranche wird von Bund und Land mit irrsinnigen Auflagen belastet, Auszubildende gibt es immer weniger. Währenddessen erweist sich bezahlbarer Wohnraum in Berlin als fast unauffindbar.
Am 22. April 2022 ließ die damalige Bürgermeisterin Giffey dann verkünden: „Wir müssen sie bauen und wir müssen das beschleunigen. Wohnungsbau ist jetzt erst recht Chefinnensache in Berlin.“ Passiert ist auch danach bis heute nichts. Man kümmerte sich um vieles, vor allem um Ideologie und sich selbst. Vor Gerichten kassierte man Niederlagen. Wichtige Themen wurden nicht angefasst oder ein Handeln wurde mit Gesprächsrunden, die ins nichts verliefen, vorgetäuscht.
Doch auch nun, unter dem neuen Bürgermeister Kai Wegner möchte Giffey ihre Chefsache, zu der sie sich vor einem Jahr medial wirksam in blauem Hosenanzug und weißen Baustellenhelm fotografieren ließ, nicht übernehmen. Nach dem Verzicht von Stephan Schwarz möchte Giffey nicht Bausenatorin werden, sondern lieber Wirtschaftssenatorin. Gut, da kann man sich vermutlich auch besser positionieren und wichtigere Hände schütteln.
Der Bauexperte der AfD-Hauptstadtfraktion, Harald Laatsch, sagte dazu: „Noch im letzten Jahr hat Giffey vollmundig den Wohnungsbau als ‚jetzt erst recht Chefsache‘ bezeichnet. Jetzt will sie mit dem Thema nicht einmal mehr als Senatorin zu tun haben. Sie kneift, weil sie das Thema mit Rotrotgrün gegen die Wand gefahren hat und ahnt, dass auch Schwarzrot diesen Schaden nicht beheben kann.“