Wir alle kennen es, wenn die Amerikaner mit oder ohne Verbündete, mit oder ohne UN-Mandat in einen muslimischen Staat einfallen und dort gegen böse Diktatoren kämpfen. Vereinzelt mag es richtig sein, doch war die Tatsache, dass es sich um Diktatoren handelte, nie wirklich ein Kriegsgrund. Vorgehaltene Schutzbehauptungen wurden teilweise sogar in den sogenannten Mainstreammedien widerlegt. Wir schauen anhand von drei Beispielen hinter die Kulissen der Macht.
Unser erstes Beispiel ist Libyen. 350 Jahre lang, nämlich von 1551 bis 1911 gehörte Libyen zum Osmanischen Reich. Danach war es eine italienische Kolonie bis 1943, anschließend herrschte dort die Militärkontrolle Großbritanniens. 1951 errang es die Unabhängigkeit und fünf Jahre später, also 1956 wurde dort eine Zentralbank gegründet, die auf Zins- und Schuldenpolitik basierte, wie mit dem prominentesten Beispiel der Federal Reserve Bank in den USA zu vergleichen. Am 1. September 1969 kam es zum unblutigen Staatsstreich durch Oberst Mu´ammar Muhammad al-Gaddafi und die Abschaffung der Zentralbank. Aus ihr wurde eine Staatsbank. Sie erfüllte die Rolle eines Bankiers der lokalen Bankiers. Ausländischen Bankenvertretern war jede Tätigkeit auf libyschem Territorium untersagt. Die Finanzierung der von der Regierung aufgebauten Infrastruktur erfolgte ohne Zins und Libyen kannte weder eine Staatsverschuldung, noch Auslandsschulden.
Seine Außenhandelsreserven beliefen sich auf mehr als 54 Milliarden Dollar und überstiegen somit diejenigen hochentwickelter Staaten wie Großbritannien oder Kanada. Im Zeitraum von 2000 bis 2010 konnte das Bruttosozialprodukt jährlich um 4,32 % wachsen. Die Inflation betrug nach offiziellen Angaben 0,27 %. Während der Mainstream nun Gaddafi als schrecklichen Diktator framete, war vor Ort kaum etwas davon zu spüren. Doch außer in der Stadt Bengasi – wo die verbreiteten Pressebilder von Protesten her stammen – standen 90 % der Bevölkerung hinter ihm.
Hier sind einige Erfolge Gaddafis abgebildet:
- Der Besuch von Schulen und Universitäten war kostenlos.
- Im Ausland studierenden Studenten wurde von ihrer Regierung die Unterkunft bezahlt. Ihnen wurde ein Automobil zur Verfügung gestellt und sie erhielten eine jährliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 2.500 Dollar.
- Die Stromversorgung war kostenlos.
- Niemand bezahlte Miete (es gab keine Hypotheken).
- neuvermählte Paare erhielten von der Regierung ein Geschenk in Höhe von 60.000 Dinar (50.000 Dollar).
- Kraftwagen wurden zum Fabrikpreis und zinslos verkauft.
- Darlehen an Privatpersonen waren zinslos.
- Ein Leib Brot kostete 15 US-Cent.
- Ein Liter Benzin kostete 12 US-Cent.
- Ein Teil des Gewinns, den der Staat durch den Verkauf von Öl erzielte, wurde direkt auf die Konten der Bürger überwiesen.
- Es herrschte Vollbeschäftigung. Wer zeitweise arbeitslos wurde, hatte Anspruch auf einen vollen Arbeitslohn.
- Die durchschnittliche Lebenserwartung belief sich auf 75 Jahre und war damit die Höchste in ganz Afrika.

Libyen besaß alle Vorteile, die von einer Staatsbank ausgehen (im Gegensatz zu fast allen Ländern der Welt, die eine Zentralbank haben). Diese sind Vollbeschäftigung, Nullinflation und ein modernes Arbeiterparadies. Doch die NATO behauptete, in Libyen würden die Menschenrechte verletzt und es gelte, die Bevölkerung vor ihrer eigenen Regierung zu schützen. Warum war dies so? Eine Antwort liefert folgende Tatsache.
Seit 1971, als die USA – unter Mitwirkung Saudi-Arabiens – den Goldstandard durch den Petrodollar ersetzten, wurde jeder Versuch eines Staates, den US-Dollar als erste Reservewährung abzuschaffen, blockiert und notfalls mit Gewalt verhindert. Dies scheint auch der Grund für die “Bekriegung” Libyens zu sein. Und dies ist kein Einzelfall.
Denn im November 2000 beschloss der irakische Präsident Saddam Hussein, Bezahlungen für irakisches Erdöl nur noch in Euro entgegenzunehmen, da er nicht länger bereit sei, in der “Währung des Feindes” Handel zu treiben. Die USA mit ihrer Federal Reserve Bank, die unter der Herrschaft der Rothschilds steht, behaupteten, der Irak besäße Massenvernichtungswaffen und intervenierten. Doch dies wurde selbst vom Mainstream widerlegt. Der wahre Grund für den Angriff wurde dagegen nie breitflächig offengelegt.
Stephen Mitford Goodson berichtet: “Eine ganz ähnliche Situation ergab sich im Jahre 2010, als Gaddafi die Schaffung des Golddinar als Zahlungsmittel bei allen Auslandstransaktionen in einem Gebiet ankündigte, in dem nach seinen Vorstellungen mehr als 200 Millionen Menschen leben sollten. Zum damaligen Zeitpunkt besaß Libyen 144 Tonnen Gold. Gaddafis Ziel war keineswegs eine Rückkehr zum Goldstandard an sich, sondern die Einführung einer neuen Leitwährung, des Golddinars, der bei der Bezahlung von Ölexporten und anderen Ressourcen Verwendung finden sollte. Hiermit überschritt Gaddafi eine rote Linie und bezahlte dafür mit einem grausigen Tod.”

Die Frage ist auch, wenn Gaddafi seit 1969 an der Macht war, warum wurde erst in den frühen 2000er Jahren von ihm als schrecklichen Diktator geredet? Ein weiteres Beispiel: Seit dem Jahre 2007 bemühte sich der Iran, seine Lieferungen ins Ausland in Euro bezahlen zu lassen. Seitdem verfolgen die USA und Israel Ziel gegen den Iran. Siehe dazu unsere aktuelle Berichterstattung.
Niemals standen diktatorische Regime oder wie es Kritiker gerne sagen, Öl in den Interessen der Angreifer. Wie bei den meisten Kriegen und Revolutionen in den letzten 300 Jahren stecken hier die Interessen von Zentralbank dahinter, vor allem jene der USA und Großbritanniens.