Sachsens Grenzen zu Polen und Tschechien waren in Bezug zu illegaler Migration immer wieder Thema in den vergangenen Wochen. Nun hat die Bundespolizei dort ein neues Phänomen verzeichnet. Denn immer mehr Schleuser kommen aus der Ukraine.
Marcel Pretzsch, Sprecher der Bundespolizei, erklärte gegenüber der Bild, dass in den Jahren 2021 und 2022 Syrer den größten Anteil unter den Schleusern ausmachen würden. Diese wurden 2023 nun von den Ukrainern abgelöst.
Die Bundespolizei erklärt das damit, dass die Schleuser dies meistens aus finanzieller Not heraus tun würden. Die Ukrainer würden genau wie die Syrer aus Kriegsgebieten stammen. Dies soll lukrativ sein, wie die Bild von einem Fall aus Pirna berichtet. Ein Ukrainer hätte dort 21 Syrer in zwei Touren für 1.900 Dollar über die Grenze geschmuggelt. Kontakt nehmen die “Vermittler” mit den Schleusern über Telegram auf. Sie bieten hohe Provisionen, bis zu 2.000 Euro pro Schleusung.
Die Schleuser kennen die Auftraggeber nicht selbst. Sie schicken Videos mit den Migranten an die Auftraggeber, auf welchem die Scheinflüchtlinge ihre Namen nennen. Dann kommt ein Code zurück, den die Schleuser an polnischen Bankautomaten einlösen können, um ihr Geld zu bekommen. Die Bezahlung ist aber nur ein Bruchteil dessen, was die Migranten gezahlt haben. Die Kosten für eine Schleusung liegen in der Regel zwischen 6.000 und 10.000 Euro.