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Seymour Hersh ist kein Unbekannter. 1969 wurde er weltbekannt, als er während des Vietnamkriegs die Kriegsverbrechen der US-Armee im Massaker von My Lai aufdeckte. 2004 publizierte er zum Folterskandal der US-Armee während des Dritten Golfkrieges im irakischen Abu-Ghuraib-Gefängnis. Und nun will er belegt haben, dass die USA und Norwegen hinter dem Anschlag auf die Pipeline Nordstream2 stecken.

Zumindest offiziell war lange Zeit unklar, wer hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines steckt. Denken konnten sich das so einige. Doch nun behauptete der bekannte US-amerikanische Investigativjournalist Seymour Hersh das, was viele eben bereits vermutet haben. Unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtet Hersh auf seiner Website, dass die USA und auch Norwegen hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines steckten.

Demnach haben Taucher der US-Marine im vergangenen Sommer Sprengstoff unter den Nord-Stream-Pipelines platziert, der drei Monate später von den Norwegern aktiviert wurde, so Hersh unter Berufung auf seine Quelle. Er schrieb:

„Letzten Sommer haben Marinetaucher unter dem Deckmantel […] einer NATO-Übung namens Baltops 22 ferngesteuerte Sprengsätze angebracht, die drei Monate später drei der vier Nord-Stream-Pipelines zerstörten.“

Wie der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist herausfand, beschloss US-Präsident Joe Biden nach neunmonatigen, streng geheimen Diskussionen innerhalb der nationalen Sicherheitsgemeinschaft Washingtons, Nord Stream zu sabotieren. „Bei den Diskussionen ging es vor allem um die Frage, wie man keine Spuren hinterlassen kann“, sagte er. Die CIA vertrat die Ansicht, dass der Angriff in jedem Fall verdeckt erfolgen müsse. Allen Beteiligten war klar, was auf dem Spiel stand. „Das ist kein Kinderkram“, sagte die Quelle. Wenn der Angriff auf die Vereinigten Staaten zurückgeführt werden könnte, „wäre das eine Kriegshandlung“.

„Die meiste Zeit über ging es nicht um die Frage, ob die Mission durchgeführt werden sollte, sondern darum, wie sie durchgeführt werden konnte, ohne dass offenkundig war, wer dafür verantwortlich war.“

Hersh schreibt weiter, dass eine Sprecherin des Weißen Hauses, Adrienne Watson, auf Anfrage erklärte: „Das ist eine Lüge und eine völlige Erfindung.“ Tammy Thorpe von der CIA antwortete ihrerseits in ähnlicher Weise. Mittlerweile hat Hersh gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti seine Urheberschaft des Artikels auf der Substack-Website bestätigt. Ein Link zum Artikel wurde zuvor von dem Enthüllungsjournalisten Matt Taibbi auf seinem Twitter-Konto veröffentlicht.

Er fügte hinzu, dass auch Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, an der Sabotage beteiligt gewesen sein soll. Er habe im Auftrag Bidens eine behördenübergreifende Gruppe zur Ausarbeitung des Plans eingesetzt und im Dezember 2021 ein Treffen mit dieser Gruppe einberufen. Ihm zufolge hat eine CIA-Arbeitsgruppe Anfang letzten Jahres der behördenübergreifenden Sullivan-Gruppe Folgendes mitgeteilt: „Wir haben eine Möglichkeit, die Pipelines zu sprengen.“

Ende September kam es zu Explosionen an den beiden Nord-Stream-Pipelines, die Erdgas von Russland nach Deutschland lieferten beziehungsweise liefern sollten. Der Betreiber, die Nord Stream AG, teilte mit, dass die Unfälle an den Pipelines beispiellos seien und dass es unmöglich sei, den Zeitrahmen für die Reparaturen abzuschätzen. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete den Vorfall als einen offensichtlichen Terroranschlag.

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