Möllensee Alt BuchhorstMöllensee Alt Buchhorst

Am 6. Februar 2021 besuchte ich neben der Tesla-Fabrik in Grünheide (Mark) auch den Ortsteil Alt Buchhorst und die angrenzenden Wanderwege. Neben den Möllenseerundweg gibt es dort den Kagel Müggelspreeweg, den Müggelspreeweg und Kagel – Finkenstein.

Der vereiste Möllensee nahe des Rundwanderwegs Möllensee.

Die Idylle im Naturschutz- und Wasserschutzgebiet bezaubert in winterlichen Charme bei Minusgraden und Schneefall. Außer dem Campingplatz Kiessee (Süd) und dem Restaurant Waldmarkt (mitten im Wald gelegen) ist weit und breit vom kleinen Ortsteil Alt Buchhorst nichts zu sehen. Kein Autolärm, keine durch Menschen verursachten Geräusche.

Ursprünglich war Grünheide Siedlungsgebiet germanischer Stämme. Im Mittelalter gehörten die meisten Gebiete der heutigen Gemeinde zum Besitz des Klosters Zinna. Der Begriff „Grüne Heyde“ wurde erstmals von Kurfürst Joachim II. verwendet, der 1543 seinen Bruder, Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin hierher zur Jagd in sein Jagdhaus auf einer Insel im Werlsee einlud.

Der Wegweiser an einer Kreuzung mitten im Wald zeigt die Vielzahl der Wanderwege.

Während des ersten 30jährigen Krieges wurde die Gegen komplett entvölkert. Erst 1662 genehmigte der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm die Ansiedlung einer Sägemühle. Somit gilt dies als Gründungsjahr der heutigen Gemeinde. Eine prominennte Persönlichkeit von Grünheide ist der DDR-Regimekritiker Robert Havermann, der von 1976 bis zu seinem Tod im Jahr 1982 dort lebte. Von 1976 bis 1979 war er unter Hausarrest.

Am 9. und 10. September 1989 wurde im Grünheider Ortsteil Alt Buchhorst im Haus Haus von Katja Havermann, der Witwe des oben genannten Regimekritikers die Bürgerbewegung „Neues Forum“ gegründet. Dies war ein wichtiger Anstoß für die politischen Veränderungen, die letzlich zum Zusammenbruch der DDR und zur Scheindemokratisierung Mitteldeutschlands („neue Bundesländer“) führte.

Der Badestrand am Petzsee des 1.000-Einwohner Ortsteils.

Doch ein Objekt von vergessener Geschichte entdeckte ich zufällig, als ich abseits der Wanderwege auf einen Trampelpfad entlang des Möllensees wanderte. Die Märkische Oderzeitung nannte im Jahr 2008 diesen Ort einen „Schandfleck mitten in der Idylle„. Dem kann ich nur widersprechen. Richtig ist, dass einige Menschen dort Müll ablagern zu scheinen, da diese Ruine wohl Menschen zum abendlichen Feiern und Grillen anlockt. Dem könnte die Gemeinde entgegentreten. Doch die Ruine inmitten des Waldes hat einen verzaubernden Charme und lud mich für eine Zeit zum Verweilen ein.

Meine Nachfrage bei der Gemeinde Grünheide hat ergeben, dass es sich bei dieser Ruine um den sogenannten „Sprudel“ handelt. Von 1906 bis 1937 ist dort der Altbuchhorster Marksprudel gewonnen worden. Später war er Kuranlage, Filmarchiv, Kinderheim und Touristen-Station. Zu Letzter schrieb der Schriftsteller und Journalist Theodor Fontane: „Nur zu Fuß, entlang des Kanals, gelangt man zur Station, die auch als „Sprudel“ bekannt ist.“

„Die Gemeinde Grünheide würde das gerne ändern. Man strebe den Abriss und die Renaturierung des Gebietes an, sagt Bernd Adam vom Grünheider Bauamt. Doch wann das soweit sein wird, ist noch völlig unklar. Denn die Ruine befindet sich in einem Naturschutzgebiet und das Grundstück ist in privater Hand. Von dieser Seite sei aber nichts zu erwarten, so Adam.“, schreibt die Märkische Oderzeitung zu den damaligen Plänen der Gemeinde.

Journalist Stefan Raven in Alt Buchhorst nahe des Möllensees.

Einen Schandfleck sah ich trotz einigen Mülls dort nicht und erkannte dort Geschichte, die erforscht werden wollte, was ich hiermit tue. Lediglich eine alte Postkarte aus dem Jahr 2020 lässt sich noch von damals finden, alle anderen Hinweise auf diesen Ort scheinen verloren gegangen zu sein. Darum empfinde ich es als sehr wichtig und als Privileg, diesen Schatz inmitten des Waldes am Möllensee gefunden zu haben und euch zu zeigen.

Die Biber am Möllensee scheinen ein besonders fleißiges Völkchen zu sein.

Newsletteranmeldung

Werbung

Artikel-Ende


Auf deine Mithilfe kommt es an!

Obwohl nur ein einziger Journalist mit der gelegentlichen Unterstützung zahlreicher ebenfalls freiberuflicher Kollegen und Ehrenamtler hat Stefan Raven News seit 2020 immer wieder Dinge aufgedeckt, die andere Medien erst später berichteten. Leider sehen es diese Medien nicht als angebracht an, den Erstberichterstatter (uns/mich) zu nennen, wie es im Journalismus Gang und Gebe ist. Einige haben uns sogar schon gelegentlich die Stories im wahrsten Sinne des Wortes geklaut. Das ist kein netter Umgang zwischen Kollegen.

Auf der anderen Seite werde ich auch immer wieder von politischen Extremisten angezeigt. Die Vorwürfe nennt man mir noch nicht einmal. Die Anzeigen stellen sich nach zwei Monaten von alleine ein. Es scheint hier vermutlich darum zu gehen, unliebsame Berichterstatter wegen ihrer hohen Trefferquote an Aufdeckungen einzuschüchtern. Funktioniert leider nicht, da weder ich, noch meine Kollegen uns jemals etwas zu schulden kommen lassen. Um ehrlich zu sein, motiviert uns dieses sogar noch, noch weiter zu bohren, noch mehr nachzuhaken und erst Recht über bestimmte Themen zu schreiben.

Diese Arbeit ist nur mit deiner Unterstützung möglich!

Helfe mit und stärke kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine Rundfunkbeiträge oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Finanzier hat. Als Journalist bin ich nur der Wahrheit und der Wissenschaft verpflichtet. Doch daher bin ich auch auf die freiwillige Unterstützung meiner Leser angewiesen.

Herzlichen Dank im voraus!

Per PayPal. 

Alternativ via Banküberweisung, IBAN: BE02 9741 0271 6040 BIC: PESOBEB1 (Kontoinhaber: Stefan Michels)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert