Im Februar 2021 war ich zum ersten Mal in Altlandsberg im Märkischen Oberland. Dort entdeckte ich ein Denkmal für die Gefallen Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 bis 1871. Mit dem Sieg des Krieges kam es dann zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Dieses Denkmal erinnert an die gefallenen Söhne der Stadt östlich von Berlin.

Friedrich Wittstock, geboren am ersten Weihnachtsfeiertag 1843, war Infanterist im brandenburgischen Regiment. Ein Musketier mit aufgepflanztem Bajonett in der Kampflinie auf fremder Erde. Wartete auf ihn in Altlandsberg eine Braut hinter Myrtenbusch und Rosen? Der Infanterist fiel am 18. August 1870 in den Kämpfen von Gravelotte – 26jährig! Auf diesem Schlachtfeld ließen auch der gleichaltrige Gefreite Johann Andrae und der 23 Jahre alte Unteroffizier Carl Steffin ihr Leben. Der Ziethensche Husar August Belling wurde auf einem Erkundungsritt bei Salbris von Partisanen getötet. Er war 24. Der verwundete4 Grenadier Karl Leuenberg starb im Lazarett Guben an Schwindsucht, den Unteroffizier Carl Friedrich Conrad Wilhelm raffte bei Saverne der Typhus dahin. Leutnant und Cadetten-Gouverneur Karl Johannes Unruh, ein Kandidat der Theologie, war laut Kirchenbuch mit 30 Jahren, 3 Monaten und 226 Tagen das älteste Altlandsberger Kriegsopfer der Schlachten von 1870/71. Acht Namen sind im Sockel des Kriegerdenkmals auf dem Kirchplatz eingraviert. Acht Menschen aus der kleinen Stadt Altlandsberg, welche meistens nur den Menschen aus der Region bekannt ist. Acht Menschen, die für ihren Traum von einem geeinten Deutschen Reich kämpften und ihr Leben ließen. Acht Helden aus Altlandsberg, denen dieses Denkmal geweiht ist.

1878 ließen Angehörige des Landwehr-Vereins zur Ehrung der im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gefallenen Altlandsberger Kameraden das Kriegerdenkmal errichten. Über viele Jahrzehnte blieb es ein Mahnmal inmitten einer Grünanlage. Zu DDR-Zeiten verfielen Denkmal und Kirchplatz, wie es bei den zahlreichen Denkmälern in Mitteldeutschland leider üblich war als das kommunistische Gesindel die Menschen dort unterdrückte. Der einst die Säule krönende Preußenadler verschwand, Lorbeerkranz und Inschriften am Postament verwitterten bis zur Unkenntlichkeit, das Fundament verfiel.

Im Frühling 2007 startete die Sanierung. Kirchenbuch und Sterberegister gaben die einst eingravierten Namen der Gefallenen preis. Zwei vergilbte Ansichtspostkarten waren die einzigen Vorlagen zur Erinnerung an das Denkmal. Nach diesem Vorbild wurde es wieder von der Berliner Firma Steinhof restauriert. Seit dem 1. August 2008 ist das Denkmal wieder komplett.

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