Gestern war der Tag des Mauerbaus. Er jährte sich zum 61. Mal. Doch obwohl es einer der größten Schicksalstage in der deutschen Geschichte ist, wurde er in den transatlantischen und regierungsnahen Medien kaum erwähnt. Ich dagegen war auf Einladung des Berliner Landtagsabgeordneten Ronald Gläser den Stasi-Knast in Berlin-Hohenschönhausen besuchen.
Alle Fotos: © Stefan Raven
Doch hier soll es in diesem Bericht nicht darum gehen, die Geschichte der DDR zu erzählen. Es geht um die Darstellung einiger gemachter Bilder und die entsprechenden Geschichten dazu.





So sah es dahinter aus. Eine Holzpritsche ohne Matratze. Der Eimer vorne ist das Klo. Fünf Leute teilten sich so eine Zelle. Mögliche Vergehen für jahrelange Haftstrafen: Republikflucht. Unter den Gefangenen auch oft Spione. Wer im Sommer kam, hatte Pech. Es gab keine Kleidung, man verbrachte seine Haftzeit in der Kleidung, die man anhatte. Im Winter wurde es dann entsprechend kalt. Tageslicht? Hat man nicht gesehen.

Auf dem Boden der unbeheizten Zellen befand sich lediglich eine Strohmatratze. Der Gefangene durfte seine Notdurft nur auf “Anweisung” auf einem herein gereichten Blechkübel verrichten. Zeitzeugen berichten, dass sie in der Zelle mit einer Zwangsjacke gefesselt wurden. Andere schildern, dass sie den Raum von Blut und Urin reinigen mussten. Vor den Zellen patrouillierte ständig ein Wärter.
Die Gummizellen waren nachweislich bis 1988 in Betrieb. 1994 entfernten ehemalige Häftlinge die Gummiwände, da sie dahinter Abhörvorrichtungen vermuteten.









Auf der Innenseite der Tür eines Verhörzimmers hat jemand “ACAB” für “All Cops Are Bastards” geritzt. Vermutlich aber nach der Wende.
Die Referenten hat selbst einige Zeit in diesem Gefängnis verbracht, da sie 1983 die sogenannte Republikflucht versucht hatte. Der Liebe wegen. Sie konnte auch berichten, dass zahlreiche Stasimitarbeiter und ehemalige Wärter, die die Gefangenen gefoltert hatten, heute noch frei herumlaufen, ohne jemals eine Strafe erhalten zu haben. Einige sind sogar nachweislich in Justizministerien und anderen öffentlichen Stellen tätig (sic!). Da soll sich noch einmal jemand beschweren, wenn wir bei Stefan Raven News stets von der “linksextremen Bundesregierung” sprechen. Es ist so. Nachweislich.
Ein ehemaliger Wärter hatte gegenüber der Referentin einmal ausgesagt, dass die politischen Gefangenen in der DDR (die es offiziell ja genau so wenig gibt, wie jene in der BRD) noch schlimmer angesehen worden sind als die gewöhnlichen Kriminellen. Er soll gesagt haben: “Wenn es Gerechtigkeit gäbe, würde man euch ins Gas schicken”.