Bremen

Wiesbaden (ots)Mit Blick auf die Betroffenheit von Unternehmensinsolvenzen sind die einzelnen Bundesländer bisher unterschiedlich durch die Corona-Pandemie gekommen. Im Jahr 2020 war Bremen mit monatsdurchschnittlich 8,3 beantragten Unternehmensinsolvenzen pro 10 000 Unternehmen mit Abstand am stärksten betroffen. Zudem war Bremen das einzige Bundesland, in dem im Corona-Jahr 2020 mehr Unternehmensinsolvenzen beantragt wurden als 2019, bevor Corona-Sonderregelungen wie die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht in Kraft getreten waren (6,9).

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag der bundesweite Durchschnitt der Insolvenzhäufigkeit für das Jahr 2020 bei 4,0, das heißt von 10 000 Unternehmen wurden durchschnittlich im Monat 4 Unternehmen insolvent. Im Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, waren es 4,8 Unternehmen. Dieser Indikator setzt die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren in Beziehung zur Zahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, sodass ein regionaler Vergleich möglich ist.

Berlin war mit 6,1 Unternehmensinsolvenzen pro 10 000 Unternehmen am zweitstärksten betroffen. Auch im Jahr 2019, noch vor der Corona-Pandemie, lag die Insolvenzhäufigkeit in den beiden Stadtstaaten Bremen und Berlin zusammen mit dem Saarland mit jeweils 6,9 am höchsten. Nordrhein-Westfalen war 2020 das Flächenland mit dem höchsten Wert (5,4), wohingegen in Thüringen die Insolvenzhäufigkeit mit einem Wert von 2,5 weniger als ein Drittel des Bremer Werts betrug.

Einen Eindruck vom Insolvenzgeschehen am aktuellen Rand vermittelt der Blick auf die beantragten Regelinsolvenzen pro 10 000 Unternehmen je Bundesland. Diese Zahlen liegen aktuell für den August 2021 vor. Demnach sind Bremen mit 15,1 und Sachsen mit 9,7 am stärksten betroffen. Thüringen steht mit einem Wert von 5,4 hier auf dem drittletzten Platz. Die geringste Insolvenzhäufigkeit im August 2021 weist das Saarland mit 4,1 beantragten Regelinsolvenzverfahren pro 10 000 Unternehmen auf.

Das Insolvenzgeschehen war in den Jahren 2020 und 2021 infolge der Corona-Pandemie von Sonderregelungen geprägt: So war die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen von Anfang März bis Ende 2020 ausgesetzt. Diese Regelung galt bis Ende April 2021 weiter für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit 1. November 2020 vorgesehenen Hilfeleistungen noch ausstand. Für diese Unternehmen wurde die Insolvenzantragspflicht erst zum 1. Mai 2021 wieder vollumfänglich eingesetzt. Es ist davon auszugehen, dass die staatlichen Konjunkturhilfen für die Unternehmen sowie die erst ab Mai 2021 wieder durchweg geltende Insolvenzantragspflicht zu den niedrigen Insolvenzzahlen im Jahr 2020 beigetragen haben.

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Und in vielen Fällen habe ich den Rahmen der erlaubten Diskussion verlassen und die Meinung vertreten, dass die Protagonisten der westlichen Politik im Jahr 2014 sehr wohl wussten, was sie taten. Nicht nur der Vortrag eines Insiders, von Lawrence Wilkerson, u. a. Stabschef des US-Außenministers Powell in der Zeit der Präsidentschaft von George W. Bush, verrät, dass ihnen sehr wohl bewusst war, was sie taten. »Auch der Mainstream der Medien lässt seine Rezipienten die Bürger im Stich. Er klärt über diese Vorgänge nicht auf, oft geschieht sogar das Gegenteil, medial wird ein Schleier der Naivität ausgebreitet. Da wird ein Bild in schwarz-weiß von Schurken und Guten präsentiert, das hilft, am Kern des Übels immer mit großer Zielsicherheit vorbeizuschießen. Dann kommt einer wie Wilkerson, der im Inneren des Machtzirkels dabei war, und redet Klartext. Hier wieder aus dem Vortrag ein Beispiel über den Ukraine-Konflikt: Wilkerson: () Warum tut Putin das, was er tut? Teilweise, weil das die einzige Möglichkeit ist, wie man an der Macht bleibt und 60% Zustimmungsquoten in Moskau bekommt. Aber auch weil wir das Versprechen nicht hielten, das George H. W. Bush und Jim Baker dem damaligen Außenminister der Sowjetunion, aus der ja dann Russland wurde, Eduard Schewardnadse, und Gorbatschow und später Jelzin gaben. Und Jim sagte nahezu wörtlich, dass dafür, dass ihr (Anm. d. Autors: die Sowjetunion) kein Geheule über den größten diplomatischen Triumph des späten zwanzigsten Jahrhunderts die Wiedervereinigung Deutschlands anstimmt, wir mit der NATO keinen Zoll weiter nach Osten rücken würden; das sind Jim Bakers Worte. Was tat Bill Clinton? Er ging keinen Schritt weiter nach Osten. Nein. Bei ihm waren es ganze Länder. Er und Obama hielt das aufrecht beabsichtigte sogar Georgien und die Ukraine (Anm. d. Autors: in die NATO aufzunehmen). Wir stifteten sogar die Revolution in Kiew an. Was sollte Putin tun? Ein Drittel der sowjetischen (Anm. d. Autors: Er müsste hier wohl »russischen« sagen) schweren Waffen kommen aus der Ukraine. Die wichtigste Marine-Basis, nein Basen, Sewastopol und Odessa sind dort. Odessa könnte als nächstes dran sein, es ist militärisch sogar wichtiger als die Krim. Was sollte er angesichts einer solchen Stichelei, einer solchen Kampfansage tun?« 1 Weiterführende Literatur findet man insbesondere in Kees van der Pijls Buch über den Abschuss von MH17 (PapyRossa Verlag). Gleiches gilt für die Analyse der Schüsse auf dem Maidan, die von Ivan Katchanovski auf Academia.edu verfügbar ist. Aus diesem Grund wird über die Schüsse auf dem Maidan als auch den Abschuss von MH17 in diesem Buch nur am Rande eingegangen. Das Buch zeigt auf, dass fast alle Voraussagen, welche die Kritiker der Regierung der EU, der NATO und Deutschlands schon 2014 uns 2015 angebracht hatten, berechtigt waren.

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