Der linke freie Journalist Michael Klarmann, der seine Berichterstattung dem Kampf gegen rechts verschrieben hat, bezeichnete Stefan Raven als “rechtsradikalen Blogger”. In einem offenen Brief richtet sich dieser nun öffentlich an Herrn Klarmann und fordert eine Stellungnahme:
Sehr geehrter Herr Klarmann,
mein Name ist Stefan Michels und ich bin einer der drei freien Journalisten hinter Stefan Raven News. Ich wende mich mit einen offenen Brief an Sie. In Ihrem „Artikel“ Wenn Xavier Naidoo mit dem Volkslehrer über Alternativen zur Wahl diskutiert | Blick nach Rechts (bnr.de) haben Sie mich als „rechtsradikalen Blogger und umstrittenen Kampfsportler“ bezeichnet“. Hierzu möchte ich Ihnen Gelegenheit geben, die Angelegenheit zu klären, ehe ich strafrechtliche Schritte einleiten würde. Ich denke immer, dass es wichtiger ist, miteinander zu reden, als übereinander herzuziehen – wie Sie es hier leider getan haben.
Als radikal versteht man eine politische oder religiöse Position am Rand des politischen Spektrums, aber eben noch da drin – im Unterschied zum Extremismus. Die Bezeichnung davor, welche Sie verwendet haben, ist „rechts“. Ich würde daher gerne von Ihnen wissen, wie Sie darauf kommen, dass ich ein Rechtsradikaler bin? Ich war fast ein Jahrzehnt Mitglied in der damaligen PDS, später Die Linke. Nachdem ich mich geistig und für mich moralisch von linker Ideologie entfernt und klar abgegrenzt habe, bevorzugte ich stets die Bezeichnung „konservativ“. Mittlerweile möchte ich aber gar nicht mehr in diesen Schubladen denken und sehe mich dort außerhalb dieser. Meine politische Meinung ist durchwachsen und ich richte ein dafür oder dagegen lediglich anhand von sachbezogenen Fakten aus. Ob diese von Linken, Rechten oder gar dem Nikolaus kommen, das ist mir dabei vollkommen egal.
Auch bezeichnen Sie mich als Blogger. Ich muss Ihnen jedoch mitteilen, dass ich gar keinen Blogg habe. Ein Blogg ist eine Art Tagebuch in Onlineform, welcher als eins der spezifischsten Merkmale die eigene Meinung aufweist. Ich betreibe allerdings zahlreiche Homepages, jedoch keinen Blogg. Sie spielen wahrscheinlich auf www.stefanraven.de an. Von Tagebucheinträgen und Meinungsartikeln ist dort jedoch nichts zu sehen. Ich bin, wie ich oben bereits geschrieben habe, freiberuflicher Journalist. Ich bin ordentlich beim Finanzamt angemeldet und gehe dieser Tätigkeit nach. Auf der Webseite unterstützen mich ebenfalls zwei freiberufliche Kollegen, da dies alleine für mich nicht zu bewältigen wäre. Wir veröffentlichen dort Nachrichten aus vielerlei Bereichen, wie Kultur, Musik, Reiseempfehlungen, Sport, vor allem aber Wirtschaft und Politik, was auch meine Schwerpunkte in der Berichterstattung sind. Insbesondere im Bereich Politik ist die Berichterstattung ausgewogen. Wir veröffentlichen dort Pressemitteilungen von fast allen in den Parlamenten vertretenen Parteien – einschließlich von SPD, Linken, Piraten und Grünen. Kennen Sie einen rechtsradikalen Blogger, der so etwas tut? Und ich sage Ihnen ganz ehrlich, viele Ideen, insbesondere der Linken, finde ich trotz meiner ausdrücklichen Distanzierung heute noch gut. Insbesondere in Bezug auf die Lohn- und Beschäftigungspolitik.
Ich gehe davon aus, dass Sie die Sendung, über welche Sie auf dem bnr.de schreiben, auch gesehen haben. Dann müssten Sie doch auch meine politische Meinung kennen. Ich sagte in dieser Sendung zum Beispiel explizit, dass ich mir mehr Engagement der Bevölkerung in der Kommune wünschen würde und dass ich ein totaler Fan der direkten Demokratie bin. Und dass man meiner Meinung nach damit viel erreichen und verbessern könnte. Von Parteien halte ich zwar nichts, aber dies war doch ein eindeutiges Demokratiebekenntnis, welches somit implizit auch beinhaltet, dass ich mich zur demokratischen Grundordnung bekenne und sie lebe. In unserem Rechtssystem ist eine politische Beteiligung nicht nur parlamentarisch, sondern auch außerparlamentarisch ausdrücklich erwünscht. Wo und mit welcher Begründung ordnen Sie mich nun am rechten Rand ein?
Bevor Sie jetzt meine ebenfalls in der Liveübertragung geäußerte Kritik an unserem Geldsystem und die Zentralbanken fälschlich als antisemitisches Narrativ bezeichnen, wie es leider viel zu viele Menschen tun, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass die meisten Zentralbänker alte, weiße Männer sind. Klingt doch eher nach linker Ideologie, oder? Ist es bei mir aber definitiv auch nicht.
Warum ich bei Die Konferenz mitmache? Weil es mir wichtig ist, dass Menschen mit verschiedenen Einstellungen miteinander reden und diskutieren und dies auf sachlicher Ebene, ohne Beleidigungen. Diesen Diskurs vermisse ich heutzutage. Nicht nur medial und in der Politik, sondern auch im Alltag. Viele Menschen trauen sich vieles nicht mehr zu sagen, weil sie dann von Menschen wie Ihnen ins rechte Eck gerückt werden. Ist das für Sie in Ordnung? Mir ist es egal, ob jemand rechts oder links oder sonstwas ist. Ich beurteile Menschen nicht nach ihrer politischen Einstellung, sondern lediglich danach, ob es sich in meinen Augen um ein Arschloch handelt oder nicht. Und die Menschen in Die Konferenz nenne ich voller Stolz meine Freunde. Nicht wegen ihren Ansichten oder Meinungen, sondern wegen dem Bestreben, trotz aller Unterschiede etwas zum Besseren verändern zu wollen. Dies bedeutet nicht, dass ich von jedem, jede Meinung teile. Gemeinsamkeiten sind aber trotzdem da und das ist nicht schlimm. Hannes Ostendorf und ich sind z. B. beide Fußballverrückt, Xavier Naidoo und ich versuchen Menschen zu verbinden und Jo Conrad und ich trinken beide gerne Wasser, weil wir glauben, dass uns das gesünder macht.
Ich lehne keinen Menschen ab wegen seines Glaubens, seiner Herkunft oder seiner politischen Meinung. Habe ich früher, als ich bei den Linken war, tue es aber heute nicht mehr und werde es auch nicht mehr. Aus diesem Fehler habe ich gelernt. Klären Sie mich also bitte auf, warum Sie mich als rechtsradikalen Blogger bezeichnen – was eine Dreifachfalschbehauptung entspricht.
Noch einige interessante Fakten zu Stefan Raven:
- Stefan Raven ist kein „Querdenker“, hat diese Organisation sogar mehrfach kritisiert
- Stefan Raven hat farbige und linke Freunde, genau wie weiße und Rechte
- Stefan Raven ist kein Impfgegner, lehnt die Corona-Impfung aber ab. Deswegen erfindet er aber keine unbelegten Verschwörungstheorien und verbreitet diese auch nicht.
- Stefan Raven leugnet nicht Corona, hat er doch zahlreiche Fakten dazu aufgedeckt, die andere Medien erst sechs Monate bis ein Jahr später berichtet haben.
- Stefan Raven hat zahlreiche einstweilie Verfügungen vor Gericht gegen Personen erwirkt, die über ihn böswillig die Unwahrheit behaupten.
Ich würde mich freuen, wenn ich von Ihnen einen Stellungnahme bekommen würde. Zur Wiedervorlage notiere ich mir den 1. Juli 2021.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Michels