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Das Wort Hofjournalie beschreibt den vorgetäuschten Journalismus am besten, wenn man sieht, was sich auf den Bundespressekonferenzen abspielt. Gestern einigten sich Journalisten und Regierungssprecher sogar darauf, wer gute Positionen hat und wer nicht.

Zustande kam dies, da ein „Journalist“ nach den Rekordwerten der AfD fragte und auch ansprach, dass die CDU stark profitieren würde, während die Ampelparteien schlechter seien als noch vor einiger Zeit. Er wollte dabei wissen, ob diese Umfragewerte vllt. mit dem „Heizungsstreit“ zusammenhängen würden. (sic!). Ehrlich, es kommt dem Schreiberling nicht in den Sinn zu fragen, ob es vielleicht daran liegt, dass die Mehrheit der Deutschen diese Politik nicht will. Er fragt, ob es am Streit in der Fraktion liege. Darauf muss man erstmal kommen. Diese Frage stört ja noch nicht mal beim Bügeln, um es mit einer umschreibenden Redensart aus meiner Jugend auf den Punkt zu bringen.

Es folgte eine Antwort von Wolfgang Büchner, stellvertretenden Regierungssprecher. Darin sagte er quasi… nichts. Er sprach davon, dass man sich in der zweiten Krise nacheinander befinden würde und dass arbeiten da die Lösung wäre. Wo beantwortet das jetzt die Frage nach dem Grund für die miserablen Umfragewerte der Ampel-Koalition? Auch räumt er an keiner Stelle ein, dass die Regierungspolitik massive Fehler gemacht hat und dass es zahlreiche Skandale der Minister und des Bundeskanzlers gab und gibt. Das alles spielt gar keine Rolle in seiner nichtssagenden Antwort. Stattdessen schiebt er die Verantwortung auf zwei selbstgemacht Krisen ab und lenkt vom eigentlichen Problem der Ampelpolitik ab.

Abschließend führte SRS Büchner aus, dass wenn gearbeitet wurde, dann auch wieder die Umfragewerte für „Populisten“ fallen würden. Der Journalist fragte nach: „Ich weiß nicht, ob Sie gerade die CDU als populistische Partei bezeichnet haben. Diese hat ja auch gute Werte.“ Damit wird deutlich, dass Büchner nur in Bezug auf die AfD – welcher in seiner Blase ja „populistisch“ ist – getätigt hat, nicht aber, dass auch die CDU in den Umfragewerten steigt. Denn der Verschwörungsideologe antwortet: „Nein, auf die Umfragewerte der CDU bin ich hier nicht eingegangen.“ Damit gesteht er aber auch, dass selbst diese harmlose Frage in keiner Weise zutreffend beantwortet wurde und man einfach nur etwas gesagt hat.

Der interessanteste Part in diesem obskuren Szenario ist aber, dass der Journalist tatsächlich bzgl. der CDU sagte: „Diese hat ja auch gute Werte.“ Die Betonung sollte da auf „auch“ liegen. Ich entschuldige mich bei allen älteren Lesern und auch allen anderen, die eine gute Erziehung genossen haben, aber anders kann ich es nicht sagen: Tiefer kann man in keinen Arsch kriechen, oder? Und DIESE Frage, ist – echter Journalismus.

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