Karsten Bonack

Zum angeblichen Reichstagssturm habe ich vor einem Jahr eine Dokumentation veröffentlicht, welche fast doppelt so oft gesehen wurde, wie das gleichzeitig erschienende Äquivalent von SpiegelTV unter Adrian Altmayer. Nun hat – damit haben selbst wir nicht gerechnet – Karsten Bonack, Skandalpolizist von 2020, bei dem verschwörungsideologischen Onlinemagazin Zeit Dinge erzählt, von denen wohl kein anderer wusste, der 2020 am Reichstag anwesend war.

Dabei ging es um Aussagen, die man zuvor nie gehört hat. Z. B. von Leuten, die mit Fahnen auf die Polizisten oben an der Reichstagstreppe geschlagen hätten oder auch von Rufen wie “Wir gehen da jetzt rein!”. Auf keinem der zahlreichen – über 100 – Videos ist dies dokumentiert. Und ehrlich, ich als unabhängiger Beobachter und Journalist stand ziemlich nah oben, ich habe von diesen abenteuerlichen Geschichten nichts mitbekommen. Der Zeit (Zeitung) ist das vermutlich egal, deren Inhalte lassen meiner Einschätzung nach regelmäßig journalistische Sorgfalt vermissen.

Also fragte ich bei Karsten Bonack an. Denn er hatte mich ja vor fast drei Jahren privat wegen meiner Berichterstattung kontaktiert und mir mitgeteilt, dass er mich würde anzeigen wollen. Davon hat bisher keiner etwas gesehen. Obwohl ich ihn sogar ermutigte, dies zu tun. Es ging vor allem um den Streitpunkt, dass damals auf den Reichstagstreppen auch Kinder ohne Vorankündigung mit Reizgas besprüht wurden. Dies ist auf Video festgehalten. Ich kann dies ebenfalls bezeugen, denn ich war vor Ort und fast ganz oben auf den Treppen.

Nachdem wir fast drei Jahre nichts mehr voneinander gehört haben, bat ich Herrn Bonack nun um ein Videointerview, wie er es auch der Zeit Online gegeben hat. Die Zeit hat mit enormen Geldmitteln – unter anderem aus Spenden von Milliardären – “lediglich” 8 Mal mehr Besucher pro Monat als wir mit acht freiberuflichen Journalisten. Qualität geht eben ungewöhnliche Wege. ^^

Nun kommen wir aber zur Anfrage. Wir haben Karsten Bonack angeboten, mit uns ebenfalls ein Videointerview zu führen, wie er es mit der verschwörungsideologisch geprägten Zeit getan hat. Die Antwort war jedoch nicht nur lustig, sondern auch verstörend. Ich teilte Herrn Bonack mit, dass ich wetten würde, dass er sich nicht traut, sich mit mir per Video-Interview über die damaligen Verhältnisse am Reichstag zu unterhalten. Indem kurzem Punkt 1 der Antwort teilte er mir per eMail mit, dass dies nichts mit “trauen” zu tun hätte. Gut, da kommen wir nun zu.

In Punkt 2 von 2 teilte er mit, dass mich ja offensichtlich immer noch der Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock an jenem Tag interessieren würde. Richtig. Und da lasse ich auch nicht locker. Wenn Karsten Bonack glaubt, mit Zeit-Interviews da drüber hinwegtäuschen zu können, irrt er sich. Ich lasse nicht locker und meine Kollegen auch nicht. Wir haben sogar erste Schritte zu einer Karsten Bonack – Story in Erwägung gezogen, haben uns aber allein aus Zeitgründen dagegen entschieden.

Nun aber zu Bonacks “spannenden” Aussagen. Die Gewalt der Polizei richtete sich allgemein gegen potentielle Straftäter, schrieb er. Potentiell? Heißt also, es waren noch gar keine Straftäter? Interessant. Er sprach von mehrmaliger Aufforderung. Doch hatte er dort kein Megaphon oder Ähnliches. Fraglich ist, ob alle diese Aufforderung verstanden haben, da es sehr laut war. Mindestens 96 % der Menschen standen mit dem Rücken zu dem wild gestikulierenden Karsten Bonack auf der Reichstagstreppe und freuten sich einfach, ein “Zeichen” gesetzt zu haben – wofür auch immer. Die Schubserei und der Einsatz von Reizgas ging von oben auf der Treppe aus, wodurch es auch zu Stürzen kam, die somit bewusst provoziert wurden.

Ich möchte klarstellen, dass natürlich Rechtsradikale, natürlich Reichsbürger und andere, aber auch andere und teilweise ganz normale Leute bei dem “Reichstagssturm” anwesend waren. Von Herrn Bonacks Aussagen konnte sogar laut “Zeit” keiner berichten. Irgendwie war alles friedlich, auch wenn der rechte Aktivist Dominik Rösler wohl zwingend einen Bengalo zünden musste. Selbst im Aufruf der offensichtlich verwirrten Tamara hieß es, dass man jetzt den Zaun niederreißen und sich friedlich auf die Treppe setzen würde. Trump würde ja warten. Niemand sprach – wie der Verschwörungsideologe Bonack behauptete – davon, den Reichstag zu stürmen. Sollte das durch eine Einzelperson vllt. doch passiert sein – was trotz zahlreicher Videos nicht belegt ist – dann stellt sich da auch die Frage nach einem einzelnen Irren oder gar eines Agent Provokateurs.

Bonack behauptete nun, dass seine Art der Schilderung auch auf meinem Videomaterial zu erkennen sei. Dem muss man nicht widersprechen, das sieht ein Halbblinder, dass das nicht stimmt. Link ist oben im Text. Überzeugt euch selbst. Bzgl. der Alten, die über die unteren Reihen geschubst wurden – statt “von unten wegzutragen”, wie man es bei der Letzten Generation beispielsweise macht – teilte der Polizist mit, dass auch ältere Menschen Straftäter sein könnten. Wieder das “Könnten”. Und vor allem keine Antwort auf meine explizite Frage. Dass Pfefferspray gegen Kinder eingesetzt wurde, sei laut Karsten Bonack nicht korrekt. Das würde auch mein Video hergeben. Bitte klickt doch noch mal auf obigen Link und überzeugt euch von der Wahrheit. Nur weil jemand nicht unmittelbar direkt angesprüht wurde, heißt das nicht, dass da auch in die Menge gesprüht werden darf, wenn offensichtlich Kinder anwesend sind. Immerhin bestätigt Bonack, dass es unzulässig ist, ein derartiges Hilfsmittel gegenüber Kindern einzusetzen – die, das muss ich ganz klar noch einmal sagen, dort nichts zu suchen hatten. Im Zeitinterview bestätigte Bonack exakt, dass er Zugführer der eingesetzten Einsatzkräfte war und damit trägt er Mitverantwortung für das Vorgehen seiner Leute. Ebenfalls war dies in zahlreichen Presseberichten auf Pro7 und Sat.1 bereits 2020 zu sehen.

Dann dreht Karsten Bonack aber erst so richtig auf. Es würde ihn nicht verwundern, wenn ich weiterhin an der Theorie festhalten würde, dass er ein gekaufter Schauspieler sei. Bitte was? Wie kommt der Verschwörungsideologe bitte darauf. Und dies veranlasst mich gegebenenfalls dazu, den amtsärztlichen Dienst zu kontaktieren, denn so etwas habe ich niemals auch nur andeutungsweise behauptet. Warum sollte ich das? Wie kommt Bonack bitte darauf? Unfassbar. Geht aber noch weiter.

Anschließend entschuldigt sich Karsten Bonack förmlich für etwas, was am Cottbusser Tor passiert sein soll. Was das mit dem vermeintlichen Reichstagssturm zu tun hat, weiß ich nicht. Ebenso wenig weiß ich, was am Cottbusser Tor passiert sein soll und in welchem Zusammenhang dies mit dem Reichstagssturm stehen soll. Ich startete Verbundssuchen auf zahlreichen Suchmaschinen, fand jedoch nichts. Bonack scheint hier irgendwie total abzudriften.

Anschließend behauptet Bonack, dass ich gar kein freier Journalist sei. Dabei habe ich ihm Impressum und aktuellen Presseausweis mitgeschickt. Auf die Gewerbeanmeldung von vor einigen Jahren hab ich nun verzichtet, aber naja, spricht schon viel für, bzw. gegen den Zustand von Herrn Bonack.

Dann behauptete Bonack noch abschließend, dass ich behauptet hätte, er hätte persönlich Kinder mit Pfefferspray eingesprüht, was ich aber nie getan habe und damals auch klargestellt hatte. Jetzt hängt er jedoch wieder dieser Theorie an und sendete mir als “Beweis” auch noch einen Screenshot, aus dem hervorgeht, dass ich dies niemals behauptet habe. Ich werde Herrn Bonack somit dem amtsärztlichen Dienst für eine Untersuchung “vorschlagen”. Es beunruhigt mich, dass ein Polizist mit Führungsfunktion Dinge beschreibt, die der Realität klar widersprechen.

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