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Vor seinem ersten Spiel als Schalker Trainer hatte Manuel Baum nur wenig Zeit. Entsprechend klar lag die Favoritenrolle bei Gegner Leipzig, der dieser vollkommen gerecht wurde.

Leipzig (dpa) – Schalke-Trainer Manuel Baum versammelte nach dem bitteren Start seine Spieler zur Blitz-Analyse, die Leipziger drehten nach dem Sprung an die Bundesliga-Spitze eine Ehrenrunde vor den 8500 Zuschauern. «Das war eine beeindruckende Leistung. Mit dem 4:0 bin ich sehr, sehr zufrieden. Das war ein sicherlich hochverdienter Sieg», sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff vor der Sky-Kamera. «Wir haben ein Super-Spiel gemacht, sagte Leipzigs Schwede Emil Forsberg und fand: «Man muss das genießen.»

«Wir brauchen nichts schönreden, das war keine gute Leistung von uns», meinte Baum. «Wenn wir mal den Ball erobert haben, dann war er gleich weg.» Nach dem Gegentor seien zudem die Köpfe runtergegangen, die Selbstzweifel hätten begonnen, sagte Baum und meinte: «Ich wiederhole mich da, ich blicke da wirklich positiv nach vorne.»

Sein Team war am Samstagabend in einem einseitigen Spiel chancenlos, verlor mit 0:4 (0:3) und bleibt Schlusslicht. Leipzig sicherte sich zumindest vorübergehend die Tabellenführung. Der Schalker Can Bozdogan (31. Minute) brachte Leipzig vor 8500 Zuschauern in der Red Bull Arena per Eigentor in Führung. Nur vier Minuten später erhöhte Angelino, ehe Willi Orban (45.+2) bei seinem ersten Startelf-Einsatz nach fast einem Jahr ebenfalls per Kopf für den Pausenstand sorgte. Nationalspieler Marcel Halstenberg (80.) traf kurz vor dem Ende per Handelfmeter. «Wir haben eine tolle Mannschaft», sagte Mintzlaff und wollte nicht über mögliche weitere Transfers kurz vor Ende der Transferperiode spekulieren. «Es kann sein, dass alles so bleibt wie es ist, das werden wir am Montag sehen.»

Bei Schalke dagegen muss sich dringend etwas ändern – Trainer Baum, hat viel Arbeit vor sich. Er hatte sich bei seinem Debüt vorgenommen, die Schalker Defensive nach elf Gegentoren aus den ersten beiden Spieltagen zu stabilisieren. Der neue Coach stellte auf Dreierkette um, brachte in Mitja Nastasic und Salif Sané zwei neue Innenverteidiger. Bei gegnerischem Ballbesitz bauten sich sieben Spieler gestaffelt vor dem eigenen Strafraum auf, wollten so die RB-Offensive stoppen.

Baums Amtskollege Julian Nagelsmann hatte diesen Schachzug wohl erwartet – und statt auf Stürmer auf drei spielstarke Mittelfeldspieler im Angriff gesetzt. So konnte Yussuf Poulsen seine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2024 mit seinen Angreifer-Kollegen Alexander Sörloth und Hee-chan Hwang zunächst in Ruhe auf der Bank genießen.

Nach zähem Beginn ging der Plan von Nagelsmann voll auf. Kevin Kampl bediente Emil Forsberg im Strafraum, der den Ball auf Christopher Nkunku querlegen wollte. Doch der kurz zuvor für den erneut verletzten Suat Serdar eingewechselte Bozdogan spitzelte den Ball vor Nkunku ins eigene Tor. Kurz darauf überlistete der stark aufgelegte Nkunku die gesamte Schalker Defensive mit einer langen Flanke, die der nur 1,70 m große Angelino per Flugkopfball verwertete.

Schalke wurde nun Opfer seiner eigenen Defensivstrategie, denn nach vorn ging wenig. Allein bis zur Pause hatte Leipzig 70 Prozent Ballbesitz, konnte sich bis zur Mitte der gegnerischen Hälfte widerstandslos entfalten. Sekunden vor der Halbzeit landete eine zu kurz geklärte Flanke bei Marcel Halstenberg und der Nationalspieler bediente Kapitän Orban perfekt zum dritten Treffer.

Baum reagierte zunächst nicht taktisch, aber personell. Routinier Vedad Ibisevic kam für den blassen Goncalo Paciencia. Im Tor gab der am Mittwoch aus Frankfurt geholte Frederik Rönnow sein Debüt für den angeschlagenen Ralf Fährmann. An der Gewichtung des Spiels änderte das erst mal nichts. Ein Kopfball von Nordi Mukiele (52.) wurde in höchster Not auf der Linie geklärt. Immerhin markierte Bozdogan zwei Minuten später den ersten Schalker Schuss aufs Tor.

Fortan vergab Leipzig reihenweise beste Chancen. Mukiele (58.) schoss den Ball aus zwei Metern über das Tor, den Schuss von Dani Olmo aus über 20 Metern entschärfte Rönnow ebenso wie Nkunkus (66.) Freistoß von der Strafraumgrenze. Schalke versuchte sich in Schadensbegrenzung, doch dann stoppte Nastasic einen Olmo-Schuss im Strafraum mit der Hand. Halstenberg verwandelte sicher.

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