Klaus BarthelKlaus Barthel

Klaus Barthel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen erklärt zum erneuten Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Altmaier für Ladenöffnungen an Sonntagen, dass diese mit der Stärkung des Einzelhandels nichts zu tun haben. Der Vorstoß bedeutet nichts anderes als neue Belastungen für das Verkaufspersonal.

Einmal mehr beträfe dies vor allem Frauen, die ohnehin kaum durch Tarifverträge und Betriebsräte geschützt sind. Sie wurden beklatscht und sollen jetzt durch Sonntags- und Feiertagsarbeit „belohnt“ werden, gegen die sie sich am Ende nicht werden wehren können.

Laut der Befürworter der Sonntagsöffnung solle es zu einer Entzerrung der Kundenströme kommen – das in Zeiten, in denen der Staat mit Sperrstunden in der Gastronomie und reduzierten Öffnungszeiten in Verwaltungen operiert. Schlüssige Pandemie-Bekämpfung sieht anders aus!

Die erlaubten Öffnungszeiten werden schon jetzt nicht ausgeschöpft, weil schlicht die Kundschaft fehlt. Es käme also bestenfalls zur Verlagerung von Einkäufen. Wer etwas Wirksames gegen die Verödung von Innenstädten und Ortszentren und für den Einzelhandel tun will, muss an den schädlichen Wettbewerbsvorteilen des Versandhandels ansetzen. Beispielsweise muss der Gesetzgeber – wie zuletzt in der Fleischindustrie – Scheinselbständigkeit und Sozialdumping unterbinden. Wir wollen außerdem mit allgemeinverbindlichen Tarifverträgen für die gesamte Branche die Lohndrückerei bei Amazon und Co beenden. Nur so kann der Preisspirale im Handel nachhaltig begegnet werden.

Es kann auch nicht sein, dass die Fahrzeuge der Zulieferer maut- und gebührenfrei überall hinfahren können, während Parkgebühren und ÖPNV immer teurer werden.

Auch die Kommunalpolitik ist gefordert: wer Supermärkte und Logistikzentren auf billigen Gewerbegrundstücken auf der grünen Wiese genehmigt, braucht sich über öde Innenstädte nicht mehr wundern.

Wer Sonntagsöffnung und andere Deregulierungen auf dem Arbeitsmarkt propagiert, missbraucht die aktuelle Lage, um den Niedriglohnsektor und prekäre Beschäftigung auszuweiten. Die AfA in der SPD wird sich dem entschlossen entgegenstellen.

Newsletteranmeldung

Werbung

Artikel-Ende


Auf deine Mithilfe kommt es an!

Obwohl nur ein einziger Journalist mit der gelegentlichen Unterstützung zahlreicher ebenfalls freiberuflicher Kollegen und Ehrenamtler hat Stefan Raven News seit 2020 immer wieder Dinge aufgedeckt, die andere Medien erst später berichteten. Leider sehen es diese Medien nicht als angebracht an, den Erstberichterstatter (uns/mich) zu nennen, wie es im Journalismus Gang und Gebe ist. Einige haben uns sogar schon gelegentlich die Stories im wahrsten Sinne des Wortes geklaut. Das ist kein netter Umgang zwischen Kollegen.

Auf der anderen Seite werde ich auch immer wieder von politischen Extremisten angezeigt. Die Vorwürfe nennt man mir noch nicht einmal. Die Anzeigen stellen sich nach zwei Monaten von alleine ein. Es scheint hier vermutlich darum zu gehen, unliebsame Berichterstatter wegen ihrer hohen Trefferquote an Aufdeckungen einzuschüchtern. Funktioniert leider nicht, da weder ich, noch meine Kollegen uns jemals etwas zu schulden kommen lassen. Um ehrlich zu sein, motiviert uns dieses sogar noch, noch weiter zu bohren, noch mehr nachzuhaken und erst Recht über bestimmte Themen zu schreiben.

Diese Arbeit ist nur mit deiner Unterstützung möglich!

Helfe mit und stärke kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine Rundfunkbeiträge oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Finanzier hat. Als Journalist bin ich nur der Wahrheit und der Wissenschaft verpflichtet. Doch daher bin ich auch auf die freiwillige Unterstützung meiner Leser angewiesen.

Herzlichen Dank im voraus!

Per PayPal. 

Alternativ via Banküberweisung, IBAN: BE02 9741 0271 6040 BIC: PESOBEB1 (Kontoinhaber: Stefan Michels)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert