Industrie und Wirtschaft sind zwei Zweige, die für gewöhnlich große Macht auf Politiker ausüben können. Auch die deutsche Autoindustrie ist mächtig, aber wird es reichen, die Politik zu beeinflussen? Ex-Daimler-Vorstand Eckardt Cordes sagte, die Fahrzeugindustrie bräuchte günstige Energie und wir könnten NordStream reparieren.
Dies teilte er in einem Gespräch mit der Berliner Zeitung mit. Der gleichzeitige Ausstieg von der Atomkraft und von russischem Gas stelle gerade die Schlüsselindustrie Deutschlands vor großen Problemen. Denn was Elektroautos angeht, hat China aktuell die Nase vorn und wegen der enormen Kosten könne Deutschland auf dem internationalen Markt nicht mithalten. Einen großen Anteil der Kosten tragen Lohnnebenkosten, Steuern und die Energie – über Letztere sprach Cordes im Interview.
Cordes rechnete vor: “Wenn wir das politische Ziel, 15 Millionen Elektroautos im Jahr 2030 auf der Straße zu haben, erreichen und gleichzeitig auf die von der Ampel angestrebte Zahl von Wärmepumpen umstellen, würde sich unser Strombedarf verdoppeln.” Deutschland verbraucht schon jetzt 590.980.320.000 Kilowattstunden Strom. Also von ca. 600 Milliarden würden sich die Stunden auf 1,2 Billionen verdoppeln. Doch schon jetzt importiert Deutschland mehr Strom als es exportiert. Vor allem der künftige Bedarf kann auch dann nicht gedeckt werden, wenn man ganz Bayern im Abstand von 150 Metern mit Windrädern pflastern würde. Was das für ein Wahnsinn ist, wissen wir alle.
Darum ist Cordes Vorschlag nicht aus der Luft gegriffen. Vollkommen richtig analysiert er, dass das alles Schwachsinn sei, was gerade läuft und wir politische Entscheidungen brauchen, die sich an der Realität orientieren, nicht aber an ideologischer Verblendung.