Holz

Wiesbaden (ots)

* Gut die Hälfte (50,6 %) der insgesamt ausgeführten 12,7 Millionen Kubikmeter gingen nach China

* Erzeugerpreise für Rohholz weit unter dem Niveau der Vorjahre: -27,3 % im Februar 2021 im Vergleich zum Jahr 2015

* Holzeinschlag im Jahr 2020 auf Rekordniveau

* Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke mit Umsatzsteigerungen: +18,3 % im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2015

Der Bauboom während der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Holz als Baustoff im In- und Ausland angekurbelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, exportierte Deutschland im Jahr 2020 insgesamt rund 12,7 Millionen Kubikmeter Rohholz im Wert von 845 Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist dies eine mengenmäßige Steigerung um mehr als ein Drittel (42,6 %). Der Exportzuwachs setzt sich zu Beginn des Jahres 2021 nicht fort: Im Januar und Februar 2021 sank der mengenmäßige Export im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,4 % auf 1,5 Millionen Kubikmeter (Wert: 100 Millionen Euro).

Im langfristigen Vergleich hat sich die Menge von ausgeführtem Rohholz seit dem Jahr 2015 mehr als verdreifacht (+238 %). 2015 waren es noch 3,8 Millionen Kubikmeter im Wert von rund 329 Millionen Euro. Die Importmenge ging im gleichen Zeitraum um ein Drittel (-32,4 %) auf 5,9 Millionen Kubikmeter zurück.

Für den Exportboom sorgte die hohe Nachfrage nach Fichten- und Tannenholz. Im Jahr 2020 machte dieses Holz 83,8 % des exportierten Rohholzes aus.

Anteil der Exporte nach China deutlich höher als 2015

Wichtigster Absatzmarkt war im Jahr 2020 die Volksrepublik China: Die Hälfte des Exportes (50,6 %, 6,4 Millionen Kubikmeter) ging nach Fernost. Der Anteil nahm seit 2015 deutlich zu – damals lag er noch bei 10,1 %. Auf den Plätzen zwei und drei folgten im Jahr 2020 Österreich (19,2 % / 2,4 Millionen Kubikmeter) und Belgien (9,2 % / 1,2 Millionen Kubikmeter).

Holzeinschlag im Jahr 2020 auf Rekordniveau

Der wachsenden Nachfrage im Ausland steht ein Rekord beim Holzeinschlag im Inland gegenüber: Im Jahr 2020 wurden in den deutschen Wäldern 80,4 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen – so viel wie nie zuvor seit der deutschen Vereinigung. Grund dafür sind vermehrte Waldschäden infolge des auch durch Trockenheit und Hitze begünstigten Insektenbefalls: So machte der Schadholzeinschlag aufgrund von Insektenschäden mehr als die Hälfte (53,8 %) des gesamten Holzeinschlags im Jahr 2020 aus.

Nadelhölzer wie Fichten, Kiefern oder Tannen, die auch einen großen Anteil am exportierten Rohholz hatten, wurden besonders viel geschlagen: Mit 70,2 Millionen Kubikmetern fielen auf diese Gruppe mehr als vier Fünftel (87,3 %) des gesamten Holzeinschlags. Als Folge dieser Entwicklung ist der Fichteneinschlag vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 per Rechtsverordnung begrenzt. Die Einschlagsbeschränkung betrifft ausschließlich unbeschädigtes Holz.

Rohholzpreise stiegen zuletzt moderat, Preise für bearbeitetes Holz überdurchschnittlich

Die Anbieter von Rohholz profitieren derzeit kaum von der wachsenden Nachfrage: Die Rohholzpreise – gemessen am Index der Erzeugerpreise der Produkte des Holzeinschlags – stiegen zuletzt zwar moderat an, lagen aber im Februar 2021 um 2,3 % unter dem Stand des Vorjahresmonats und weit unter dem Niveau des Jahres 2015 (-27,3 %). Der Preisindex für Rohholz wird bei den Forstverwaltungen erhoben; diese Preisbeobachtung erfolgt bei der “Ernte” des Holzes und damit ganz am Anfang der Produktionskette.

Die steigende Nachfrage aus dem In- und Ausland, die Angebotsverknappung auch aufgrund der Beschränkungen im Holzeinschlag sowie der Baukonjunktur haben einen preistreibenden Effekt auf die Außenhandelspreise für Rohholz: Der Index der Einfuhrpreise stieg im März 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,7 % und der Index der Ausfuhrpreise dieser Produktgruppe stieg im gleichen Zeitraum sogar um 11,0 %. In der längerfristigen Betrachtung lagen die Einfuhrpreise für Rohholz im März 2021 um 16,1 % unter dem Stand des Jahres 2015. Die Ausfuhrpreise stiegen im gleichen Zeitraum um 4,0 %.

Die Entwicklung der gewerblichen Erzeugerpreise gestaltet sich in den einzelnen Produktsegmenten des Holzmarktes sehr unterschiedlich, in Abhängigkeit von den einzelnen Schnittholzsortimenten und Holzwerkstoffen. So stiegen zum Beispiel die Preise für Verpackungsmittel aus Holz im März 2021 um 11,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Erzeugerpreise für Holzplättchen oder Holzschnitzel, die überwiegend für das Heizen eingesetzt werden, fielen dagegen im gleichen Zeitraum um 24,6 %.

Insgesamt stiegen die Erzeugerpreise für bearbeitetes Holz dagegen überdurchschnittlich. Im März 2021 lagen sie für Holz (gesägt, auch gehobelt oder imprägniert) um 13,9 % über dem Vorjahresmonat. Am stärksten stiegen die Preise für Nadelschnittholz, dazu gehören Dachlatten, Bauholz oder Konstruktionsvollholz: Im März 2021 lagen diese um 20,6 % höher als im März 2020. Zum Vergleich: Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte insgesamt erhöhte sich im selben Zeitraum um 3,7 %.

Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke mit Umsatzrekord im Jahr 2020

Profiteure der Entwicklungen auf dem Holzmarkt sind u. a. die Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke. Die Umsätze der Branche erreichten im Jahr 2020 einen Rekordwert von 6,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Jahr 2015, als der Umsatz noch rund 5,5 Milliarden Euro betrug, war das ein Zuwachs von 18,3 %. Ursächlich für diese Entwicklung ist auch die gestiegene Nachfrage aus dem Ausland. Der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz der Branche lag 2020 bei fast einem Drittel (32,5 %). Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es 26,7 %.

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Mein Dank geht insbesondere an Prof. Richard Sakwa für die Erlaubnis, Zitate, übersetzt ins Deutsche, aus seinem Buch »Frontline Ukraine: Crisis in the Borderlands« (Tauris Verlag) in einer kritischen Betrachtung der Ukraine-Narrative und seines Buches zu verwenden. Es war in meinen Augen bis Anfang 2016 die beste Beschreibung der Ereignisse, und meine Kritik gilt nicht der Fakten-Analyse, sondern den daraus erfolgten Schlussfolgerungen. Richard Sakwas hauptsächliches Problem war meines Erachtens der erlaubte Rahmen der Diskussion. Nach der Tatsachenbeschreibung erfolgt die Analyse und immer, wenn Sakwa von »Unerfahrenheit«, »unbewussten Fehler«, oder »Fehleinschätzungen« hinterfragte ich, ob die Dummheit und Naivität der europäischen (und US-) Politiker wirklich so groß waren, wie es den Anschein hatte. Und in vielen Fällen habe ich den Rahmen der erlaubten Diskussion verlassen und die Meinung vertreten, dass die Protagonisten der westlichen Politik im Jahr 2014 sehr wohl wussten, was sie taten. Nicht nur der Vortrag eines Insiders, von Lawrence Wilkerson, u. a. Stabschef des US-Außenministers Powell in der Zeit der Präsidentschaft von George W. Bush, verrät, dass ihnen sehr wohl bewusst war, was sie taten. »Auch der Mainstream der Medien lässt seine Rezipienten die Bürger im Stich. Er klärt über diese Vorgänge nicht auf, oft geschieht sogar das Gegenteil, medial wird ein Schleier der Naivität ausgebreitet. Da wird ein Bild in schwarz-weiß von Schurken und Guten präsentiert, das hilft, am Kern des Übels immer mit großer Zielsicherheit vorbeizuschießen. Dann kommt einer wie Wilkerson, der im Inneren des Machtzirkels dabei war, und redet Klartext. Hier wieder aus dem Vortrag ein Beispiel über den Ukraine-Konflikt: Wilkerson: () Warum tut Putin das, was er tut? Teilweise, weil das die einzige Möglichkeit ist, wie man an der Macht bleibt und 60% Zustimmungsquoten in Moskau bekommt. Aber auch weil wir das Versprechen nicht hielten, das George H. W. Bush und Jim Baker dem damaligen Außenminister der Sowjetunion, aus der ja dann Russland wurde, Eduard Schewardnadse, und Gorbatschow und später Jelzin gaben. Und Jim sagte nahezu wörtlich, dass dafür, dass ihr (Anm. d. Autors: die Sowjetunion) kein Geheule über den größten diplomatischen Triumph des späten zwanzigsten Jahrhunderts die Wiedervereinigung Deutschlands anstimmt, wir mit der NATO keinen Zoll weiter nach Osten rücken würden; das sind Jim Bakers Worte. Was tat Bill Clinton? Er ging keinen Schritt weiter nach Osten. Nein. Bei ihm waren es ganze Länder. Er und Obama hielt das aufrecht beabsichtigte sogar Georgien und die Ukraine (Anm. d. Autors: in die NATO aufzunehmen). Wir stifteten sogar die Revolution in Kiew an. Was sollte Putin tun? Ein Drittel der sowjetischen (Anm. d. Autors: Er müsste hier wohl »russischen« sagen) schweren Waffen kommen aus der Ukraine. Die wichtigste Marine-Basis, nein Basen, Sewastopol und Odessa sind dort. Odessa könnte als nächstes dran sein, es ist militärisch sogar wichtiger als die Krim. Was sollte er angesichts einer solchen Stichelei, einer solchen Kampfansage tun?« 1 Weiterführende Literatur findet man insbesondere in Kees van der Pijls Buch über den Abschuss von MH17 (PapyRossa Verlag). Gleiches gilt für die Analyse der Schüsse auf dem Maidan, die von Ivan Katchanovski auf Academia.edu verfügbar ist. Aus diesem Grund wird über die Schüsse auf dem Maidan als auch den Abschuss von MH17 in diesem Buch nur am Rande eingegangen. Das Buch zeigt auf, dass fast alle Voraussagen, welche die Kritiker der Regierung der EU, der NATO und Deutschlands schon 2014 uns 2015 angebracht hatten, berechtigt waren.

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