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Diese Überschrift klingt unglaubwürdig oder nach einem Skandal. Dennoch ist sie wahr. Und dies wird in diesem Artikel durch Aussagen renommierter Institute und Wissenschaftler belegt. Ausnahmsweise werde ich hier auch Links zu Mainstream-Medien setzen, um die Aussagen zu belegen. Die Pharmaindustrie tötete mehr Menschen, als während des Zweiten Weltkriegs und während der Nachkriegsverbrechen von 1945 bis 1948 starben.

Vorab möchte ich erwähnen, dass ich über den aktuellen medizinischen Stand sehr glücklich bin und durch Ärzte, medizinische Möglichkeiten und auch durch Medikamente viele Menschenleben gerettet werden. Dafür gilt es, den entsprechenden Menschen zu danken. Doch dies ist für uns kein Grund, die Schattenseiten der Pharmaindustrie zu verschweigen. So sagt auch der dänische Mediziner Peter Gøtzsche, der zunächst für Arzneimittelhersteller arbeitete und heute das Nordic Cochrane Center in Kopenhagen leitet, dass durch die Pharmaindustrie mehr Menschen gestorben sind als durch die Mafia (Deutsche Apotheker Zeitschrift vom 6. Februar 2015). „Gøtzsche verweist auf große Hersteller wie Pfizer, GlaxoSmithKline, Eli Lilly und Johnson & Johnson, die große Summen dafür bezahlen, Prozesse wegen Arzneimittelbetrugs zu beenden“, schreibt das Apothekenmagazin in Berufung auf den Mediziner.

Bekannte Fälle, die nur die Spitze des Eisbergs sind, sind zum Beispiel das Unternehmen Roche, welches 2009 in den USA und Europa das Grippemittel Tamiflu verkaufte. Es wurde aber nur ein Teil der Studien veröffentlicht, erst unter großem öffentlichen Druck wurden alle Daten zugänglich gemacht, welche belegten, dass das Mittel kaum etwas nützt, dafür aber in einigen Fällen gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen kann. In seinem Buch „Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität“ schreibt der dänische Wissenschaftler schon in der Zusammenfassung: „Ein Pharmakonzern wurde durch den Verkauf von Heroin groß. Ein anderer steht im Verdacht, mit falschen Behauptungen über ein Arthritis-Medikament den Tod von Tausenden Patienten verursacht zu haben. Ein weiterer belog die US-amerikanische Food and Drug Administration und wurde zu einer Strafe von 2,3 Milliarden Dollar verurteilt.“

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte Gøtzsche am 6. Februar 2015: „Der weltweit größte Medikamentenhersteller Pfizer zum Beispiel hat in den USA 2009 nach einem Prozess wegen der illegalen Vermarktung von Arzneimitteln 2,3 Milliarden Dollar gezahlt. Das Unternehmen GlaxoSmithKline war 2011 sogar bereit, drei Milliarden Dollar zu zahlen, um einen Prozess wegen Arzneimittelbetrugs zu beenden. Bei Abbot waren es immerhin 1,5 Milliarden, Eli Lilly zahlte 1,4 Milliarden, Johnson & Johnson 1,1 Milliarden. Bei den anderen großen Unternehmen waren es Summen im zwei- und dreistelligen Millionenbereich. Immer ging es um Betrug und Irreführung, Bestechung oder Vermarktung nicht zugelassener Mittel.

Diese Straftaten erfüllen die Kriterien für das organisierte Verbrechen, deshalb kann man von Mafia reden. In einem Prozess gegen Pfizer haben die Geschworenen 2010 ausdrücklich festgestellt, dass die Firma über einen Zeitraum von zehn Jahren gegen das sogenannte Rico-Gesetz gegen organisierte Kriminalität verstoßen hat.“

Weiter beklagte er in eben erwähnten SZ-Artikel: „Etwa Schmerzmittel wie Vioxx, von denen bekannt war, dass sie ein Herzinfarktrisiko darstellen und zum Tod führen können. Vioxx kam ohne ausreichende klinische Dokumentation auf den Markt, weshalb Merck vor Gericht stand und 2011 immerhin 950 Millionen Dollar zahlen musste.

Bevor es vom Markt genommen wurde, wurde das Mittel bei Rückenschmerzen eingesetzt, bei Tennisarm, bei allen möglichen Leiden. Vielen Patienten wäre es aber schon mit Paracetamol oder auch ganz ohne Medikamente wieder gutgegangen – und jetzt sind sie tot. Das ist eine Tragödie.“ 120.000 Todesopfer soll es weltweit durch dieses Mittel gegeben haben. Dazu fuhr er fort: „Celebrex von Pfizer, das mit Vioxx vergleichbar ist, wurde dem Unternehmen zufolge bis 2004 weltweit 50 Millionen Menschen verabreicht. Es dürfte bis zu diesem Jahr also etwa 75 000 Patienten getötet haben. Das Mittel wird für einige Krankheiten noch immer verschrieben. Obwohl Pfizer Millionen Dollar zahlen musste, weil sie Studienergebnisse zur Sicherheit des Mittels falsch dargestellt hatten.“ Allein für die USA schätzt der Staat Oregon, dass jährlich aufgrund von korrekt eingenommenen Medikamenten 100.000 Menschen sterben.

In einem Interview wurde Seehofer im Zusammenhang mit der gescheiterten Einführung einer Positivliste danach gefragt, wie stark der Einfluss von Lobbyorganisationen auf die Politik ist.
Frontal 21:
Heißt das denn, dass die Lobby wirklich so stark war gegen die Politik und sich quasi dann da zurückziehen mussten?
Seehofer:
Ja. Das ist so, seit 30 Jahren bis zur Stunde, das sinnvolle, strukturelle Veränderungen auch im Sinne von mehr sozialer Marktwirtschaft im deutschen Gesundheitswesen nicht möglich sind wegen des Widerstandes der Lobbyverbände.
… und weiter:
Ich kann Ihnen nur beschreiben, dass es so ist und dass es so abläuft und zwar sehr wirksam.

Auch bezüglich eines anderen Mittels klärte die Wirtschafts Woche auf: „Reboxetin ist ein Medikament zur Behandlung von Depressionen, das ich selbst auch verschrieben habe. Bei einem meiner Patienten hatten andere Medikamente nicht geholfen, also wollten wir etwas Neues probieren. Ich las die Studiendaten, ehe ich das Rezept ausstellte, und fand nur gut gestaltete, faire Studien mit überwältigend positiven Resultaten. Reboxetin wurde weltweit millionenfach verschrieben und galt als sichere und wirksame Behandlungsmöglichkeit. Ich besprach mit dem Patienten die vorhandenen Belege der Wirksamkeit, und wir waren uns einig, dass dies das richtige Medikament für den nächsten Schritt war.

Doch wir wurden in die Irre geführt. Im Oktober 2010 gelang es einer Gruppe von Wissenschaftlern, alle je zu Reboxetin durchgeführten Versuche zusammenzutragen.

Die Daten ergaben ein erschreckendes Bild: In sieben Studien war Reboxetin mit einem Placebo verglichen worden. Nur eine, die an 254 Patienten durchgeführt worden war, hatte ein ordentliches positives Ergebnis – diese Studie wurde in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht. Doch es waren sechs weitere Studien mit fast zehnmal mehr Patienten durchgeführt worden, die ergaben, dass Reboxetin nicht besser war als eine Zuckerpille. Keine dieser Studien wurde veröffentlicht.“

Wie der Deutschlandfunk Kultur bereits am 10. September 2007 berichtete:

„Die Lügen der Pharmaindustrie beginnen bereits bei der Forschung. Das öffentliche Klagen über die horrenden Kosten, die die Entwicklung neuer Medikamente verursacht, ist beeindruckend. Angeblich verschlingt jede Innovation rund 618 Millionen Euro Forschungsgelder. Die Pharmaindustrie verschweigt allerdings, dass auch die Ausgaben für Vermarktung, Pharmareferenten, Tagungen, Vertrieb dazuzählen. Es gäbe bei neuen Medikamenten einen hohen Erklärungsbedarf, rechtfertigt man die Werbeausgaben. Markus Grill – und das ist typisch für seinen leicht spöttischen Stil – schreibt dazu, mit gleicher Berechtigung könne jedes Elektrogeschäft seine Werbeprospekte als Forschungsausgaben deklarieren, immerhin hätten auch Waschmaschinen einen hohen Erklärungsbedarf. Die tatsächlichen Forschungsausgaben liegen denn auch erheblich niedriger: bei nur noch rund 77 Millionen Euro. Für Marketing wird rund doppelt soviel ausgegeben wie für Forschung – eine ziemlich ernüchternde Erkenntnis.

Der Branche geht es ausgesprochen gut: der durchschnittliche Gewinn liegt im Jahr bei etwa 17 Prozent. Nur Hedgefonds dürften besser abschneiden. Die hohen Profite sind nicht zuletzt ein Ergebnis der Einführung patentgeschützter neuer Medikamente. Die versprechen zwar bessere Behandlungsergebnisse, aber hinter den neuen Namen verbergen sich oft nur altbekannte Wirkstoffe in anderer Zusammensetzung. Die sind aber keineswegs wirksamer, nur erheblich teurer als die bisherigen Medikamente. Solche Scheininnovationen kosten die Krankenkassen laut Markus Grill jedes Jahr rund zwei Milliarden Euro.“ Dies ist nachzulesen im Buch „Markus Grill: Kranke Geschäfte – Wie die Pharmaindustrie uns manipuliert„.

Gegenüber Infosperber.ch sagte Gøtzsche am 15. November 2014 auf zwei Fragen in einem Interview:

Warum vergleichen Sie die Pharmaindustrie mit dem Organisierten Verbrechen?
Weil ich herausgefunden habe, dass das Geschäftsmodell der zehn grössten Pharma-Unternehmen organisierte Kriminalität beinhaltet.

In den 80er Jahren infizierten Bayer-Produkte Tausende Bluter mit HIV. Interne Dokumente zeigen, dass die Firmenleitung die Risiken kannte, die kontaminierten Produkte aber weiter verkaufte. Ist dies ein Beispiel für kriminelle Geschäfte?
An dieser Stelle ist Bayer nicht alleine. Es gab viele Firmen, die kontaminierte Blutprodukte verkauften.“

Bzgl. sogenannter Konzernverbrechen von der Bayer AG hat sich sogar eine internationale Gruppe gegründet.

Wie hoch die Zahlen der durch schlechte Medikamente und unterdrückte Studien der Pharmaindustrie sind, lässt sich schwer sagen. Die ARD schätzte die Zahl auf 20.000 bis 25.000 Menschen jährlich allein in Deutschland. RP-Online spricht dagegen von 58.000 Menschen. Wie das Zentrum der Gesundheit berichtet, kam es laut einer Untersuchung von 50 Millionen Totenscheinen in 21 Jahren in den USA und den Anteil der durch Medikamente verstorbenen Menschen um 360 % gestiegen ist. Die FDA nahm in den USA vor einigen Jahren 500 (sic!) Erkältungs- und Allergiemedikamente aufgrund von gesundheitlichen Bedenken vom Markt.

Hinzu kommt, dass laut Neue Züricher Zeitung die WHO feststellte, dass pro Minute weltweit fünf Menschen an falscher medizinischer Behandlung sterben. Der Tagesspiegel berichtete am 12. Oktober 2000: „Nach Angaben von AgV-Gesundheitsreferent Thomas Isenberg gehen Studien zufolge jährlich etwa 300 000 Krankenhaus-Einweisungen in Deutschland auf das Konto von Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. „Im vergangenen Jahr wären dies immerhin rund sechs Prozent aller Einweisungen mit Folgekosten von bis zu 1,5 Milliarden Mark“, sagte der Verbraucherschützer. Vermutlich noch einmal 2,5 Milliarden Mark ließen sich sparen, wenn billigere Medikamente verordnet würden. „Hochrechnungen gehen davon aus, dass 30 Prozent aller Rezepte unnötig auf teure Alt-Originale ausgestellt sind.““

Bzgl. Impfschäden gibt es seit dem Lübecker Impfdebakel von 1930 immer wieder Berichte über Impfschäden und Tote durch Impfungen. Eine Übersicht der Verdachtsfälle bietet hier die offizielle Datenbank des Paul-Ehrlich-Instituts. Inwiefern die Zahlen dort der Realität entsprechen und unabhängig von Einflüssen der Pharmaindustrie sind, lässt sich nicht sagen und nur vermuten. Dass es Todesfälle auch durch Corona-Impfungen geben kann, ist nachgewiesen. Eine Übersicht über Impfschäden allgemein in Österreich ist hier zu finden.

Fest steht, dass es nachgewiesen Millionen Tote durch unnötige, falsche und gefährliche Medikamente gibt. Die Quellen sind schier unerschöpflich. Und nach einem bereits nachgewiesenen Todesfall durch einen Corona-Impfung dürfen sich Menschen zurecht die Frage stellen, ob die Pharmaindustrie es hier gut mit uns meint. Und wenn wir schauen, welche Milliardenbeträge diese bereits in der Vergangenheit ausgegeben haben, dann scheint es auch nicht abwegig, wenn einige Menschen der Überzeugung sind, dass die Corona-Pandemie von der Pharmaindustrie inszeniert sein könnte. Die Pharmakonzerne haben das nötige Geld und die nötige Stellung, um ganze Staaten zu kaufen. Ob es wahr ist oder nicht, können wir nicht abschließend sagen. Aber nach simpler oder gar kruder – wie es so oft so schön heißt – Verschwörungstheorie klingt das für uns nicht. Und die Zahl der fast einer halben Milliarde Menschen beruht auf Zählungen aus genannten Fällen und Schätzungen von einzelnen Artikeln der Mainstreampresse. Jeder kann die öffentlich zugänglichen Quellen überprüfen und selbst nachforschen. Dazu regen wir ausdrücklich an. Einige der Quellen sind in diesem Artikel verlinkt und ganz sicher kann niemand diese als unseriös einstufen.

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