Wie die Schufa die Bonität von Verbrauchern kaputtscheppert

Es gibt mittlerweile viele Auskunfteien in Deutschland, doch keine weiß so viel wie die altbekannt Schufa. Dabei sind die Methoden fraglich. Ich veröffentliche hier Hintergrundinformationen.

Ein heikles Thema ist z. B. der Kauf auf Rechnung. Dieser wird mittlerweile von Dienstleistern wie Klarna angeboten und wird auch gerne in Anspruch genommen, da man bei Online-Käufen gerne vorher die Ware prüfen möchte. Das war allerdings nur in geringem Maße der Fall. Klarna-Konkurrent Paypal sagt: „Der Antrag auf Bezahlung nach 30 Tagen wirkt sich nicht auf Ihren Kreditscore aus.“ Heißt: Wer innerhalb der Frist an den Dienstleister zahlt, hat keine Nachteile. Aber: Wer häufig auf Rechnung einkauft, hat mehr Zahlungsausfälle. Das verschlechtert den Score.

Doch allein das reicht schon für Kritik. Es gibt Vorhaben, die Macht der Schufa zu brechen. Es läuft ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof. Ist der Score mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbar? Laut DSGVO haben EU-Bürger ein Recht darauf, KEINE Entscheidungen hinnehmen zu müssen, die ausschließlich auf einer automatisierten Abfrage (so wie der Score ja funktioniert) beruhen. Das heißt: Im Idealfall muss z.B. ein Mobilfunkanbieter auch noch eigene Informationen in die Entscheidung einbringen, einem Neukunden einen Handyvertrag zu gewähren und darf nicht nur den Score zugrunde legen.

Es gibt auch in Bezug zu Privatinsolvenzen und Ähnlichem, die zwar offiziell gelöscht sind, im Hintergrund aber immer noch Bekanntheit haben. Die Schufa bietet da allenfalls Einzelfallprüfungen an. Eine wirkliche “Bereinigung” des ehemaligen Schuldners gibt es jedoch nicht. Man hat jedoch das Recht, alle Daten von sich aus der Schufa durch Widerspruch löschen zu lassen. Doch das könnte sich negativ auf künftige Mietverträge auswirken.