Friedrich MerzFriedrich Merz

Friedrich Merz sorgte für Aufregung, als er auf der Hochzeit von Christian Lindner mit dem eigenen Flugzeug während der Energiekrise anreiste. Im Nachgang behauptete er, dass sein Flieger weniger Sprit verbrauchen würde, als so mancher Dienstwagen von Bundestagsabgeordneten. Özdemir konterte, sein Dienstwagen würden gar kein CO2 ausstoßen, da es ein eWagen sei. Was ist dran an den populistischen Aussagen? Wir haben nachgerechnet.

Der linke CDU-Politiker Merz fliegt eine Diamond DA62 aus österreichischer Produktion. Es handelt sich nicht um einen Jet – wie fälschlich behauptet wurde – da das Flugzeug zwei Propeller besitzt, welche beide von Kolbenmotoren angetrieben werden und Diesel verbrennen. Durchschnittlich verbraucht der Flieger 16 Liter auf 100 km. Schauen wir uns jetzt die Dienstwagen an.

Die laut Umfragen beliebtesten deutschen Minister greifen für ihre Fahrten wegen der besonderen Gefährdung auf den Fuhrpark des BKA zurück und fahren z. B. wie Gesundheitsminister und Verschwörungsideologe Karl Lauterbach einen Mercedes-Benz S 600 Guard (V 222). Dieser verbraucht auf 100 km zwischen 11,5 und 12,9 Liter. Einen derartigen Wagen muss auch Wirtschaftsminister und Sparprediger Robert Habeck fahren – aus Sicherheitsgründen. Doch die Wagen sind sparsamer als der Flieger von Friedrich Merz.

Natürlich fahren in der Ampel-Koalition auch einige Minister Hybrid- oder gar Elektrofahrzeuge. So etwa Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Dieser stichelte auch gegen Merz, dass sein eAuto gar keine Emissionen hätte, da es mit Strom fahren würde. Und dieser, das wissen die Grünen, kommt aus der Steckdose. Özdemirs Audi e-tron verbraucht 21,9 kWh auf 100 km. Das entspricht umgerechnet in Benzin 2,6 Liter. Und das bei einem CO2-Ausstoß (der Strom muss ja produziert werden) von 141 g CO₂/km. Das ist weniger als Lauterbachs Mercedes mit 340 g CO₂/km. Doch definitiv nicht Emissionsfrei, wie der grüne Verschwörungserzähler berichtet. Außerdem muss auch die Batterie unter viel CO2 hergestellt werden, so dass es am Ende gar keinen Vorteil gibt. Das wird aber einen Politiker nicht interessieren, der schon mal 15 km mit dem Hubschrauber fliegt, um pünktlich zur Talkshow zu kommen (wir berichteten). An den Flieger von Merz kommt er aber auch nicht ran.

Dem ZDF sagte Merz wörtlich: „Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich verbrauche mit diesem kleinen Flugzeug weniger Sprit als jeder Dienstwagen eines Mitgliedes der Bundesregierung. Und deswegen fliege ich.“ Um es auf den Punkt zu bringen, Herr Merz. Sie lügen.

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Ein Gedanke zu „Verbraucht das Flugzeug von Friedrich Merz wirklich weniger Sprit als ein Dienstwagen der Regierung?“
  1. Herrlich, Merz, der große Klimaschützer. Fliegen für das Klima, ja, da freut sich die Greta. Mein Diesel, Reisegeschwindigkeit 150, verbraucht übrigens 6 Liter. Ich will das Klimaverdienstkreuz erster Klasse mit Solarzelle.
    Übrigens kostet das sparsame Fluggerät gerade mal eine Million Euro. Hat es wenigstens die Grüne Plakette, mindestens Euro 6, mit Abgasrückführung, Katalysator und Rußfilter?

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