HPI

Potsdam (ots)Ein stark wachsendes Interesse von Lehrkräften an Online-Fortbildungen hat das Hasso-Plattner-Institut (HPI) festgestellt. Auf dessen Plattform Lernen.cloud sind seit Jahresbeginn bereits mehr als 10.000 Einschreibungen in Kurse für zeitgemäßen digitalen Unterricht registriert worden. “Die Corona-Pandemie und der einsetzende Digitalisierungsschub in Deutschlands Schulen haben die Nachfrage nach Online-Fortbildungen bei Lehrkräften deutlich gesteigert”, berichtet Institutsdirektor Prof. Christoph Meinel. Er kündigt an, in den kommenden Monaten mit weiteren Partnern das Angebot deutlich auszubauen.

Das HPI hatte die offene Plattform Ende 2019 an den Start gebracht, “damit sich Lehrende, welche die kommende Generation auf die Herausforderungen der Digitalisierung einstellen sollen, selber permanent dafür fortbilden können”, so der Wissenschaftler. Sein gemeinnütziges Potsdamer Institut ist seit 2012 mit openHPI Europas Pionier für kostenlose Massive Open Online Courses (MOOC). Meinel leitet das von der Bundesregierung geförderte nichtkommerzielle Projekt HPI Schul-Cloud. Dabei handelt es sich um eine digitale Lern- und Arbeitsumgebung, über die datenschutzkonform auf Lerninhalte unterschiedlicher Anbieter zugegriffen werden kann.

Hilfen beim kreativen Gestalten des digitalen Unterrichtsalltags

“Mit den praxisnahen Gratis-Kursen auf Lernen.cloud wollen wir Pädagoginnen und Pädagogen dabei unterstützen, den digitalen Unterrichtsalltag kreativ und effektiv zu gestalten”, erklärt der E-Learning-Experte. Gezielt sollten Kompetenzen vor allem in den Bereichen digitale Medien, Didaktik, Unterrichtsorganisation und Personalentwicklung erweitert werden. Das Themenspektrum ist deshalb breit: Es reicht von Einführungen in Werkzeuge und Funktionalitäten der HPI Schul-Cloud bis hin zu Tutorials. Diese widmen sich grundlegenden Themen wie Datenschutz, Organisation von Videokonferenzen und modernen Methoden digitaler Unterrichtsgestaltung.

Mit Lernen.cloud wolle das Institut “eine innovative Plattform für digitale Fortbildungsformate nach Standards der Kultusministerkonferenz etablieren, die landesübergreifend und kooperativ genutzt wird”, so Meinel. Lehrkräfte bekommen auf der Plattform zum Beispiel Hilfestellung bei administrativen Abläufen sowie Anleitungen, wie in der HPI Schul-Cloud Inhalte erstellt, wie eine virtuelle Schulstunde per Videokonferenzsystem durchgeführt, Folienpräsentationen vorbereitet, Dokumente gemeinsam bearbeitet und Hausaufgaben verteilt und eingesammelt werden können. “Und mit Best-Practice-Berichten aus dem Schulalltag geben wir Anregungen, wie sich digitale Lernmaterialien und neue Methoden im Unterricht integrieren lassen”, ergänzt der Potsdamer Wissenschaftler.

“Lehrkräfte verlieren die Scheu, digitale Dinge auszuprobieren”

Susanne Anders, Leiterin der Evangelischen Grundschule Babelsberg in Potsdam, gehört zu den Lehrkräften, die angetan sind von der Unterstützung durch das HPI: “Die Erklärvideos bieten eine gute Einführung und erläutern anschaulich, wie man zum Beispiel Teams oder Kurse anlegt.” Anders, die mit ihrem Kollegium zusammen die Schul-Cloud Brandenburg einsetzt – eine länderspezifische Variante der HPI Schul-Cloud – berichtet von positiven Prozessen unter den Lehrenden: “Oft haben wir uns die Tutorials auf Lernen.cloud in kleinen Gruppen angesehen, darüber diskutiert und gemeinsam etwas ausprobiert.”

Einige Kolleginnen und Kollegen hätten sich besonders engagiert eingearbeitet und erfolgreich ihr Wissen an andere weitergegeben. “Manchmal muss man sich ein Video mehrmals ansehen und dann einfach loslegen”, ermuntert Anders. Die Lernen.cloud-Kurse empfindet die Grundschul-Leiterin als eine wichtige Unterstützung: “Sie helfen, die Scheu zu verlieren, Dinge auszuprobieren.”

Vielfältige Unterstützung auch für Schüler*innen und Eltern

Angesichts der Digitalisierung des Unterrichts seien auch die Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern vor neue technische und pädagogische Herausforderungen gestellt, betont Meinel: “Deshalb geben wir auf der Plattform allen wertvolle Tipps für den schnellen Einstieg ins digitale Lehren und Lernen.”

Ein Onlinekurs speziell für Eltern enthält zum Beispiel zahlreiche Empfehlungen, wie Kinder beim digitalen Lernen zuhause unterstützt werden können. Schülerinnen und Schüler finden auf Lernen.cloud eine Auswahl an kostenlosen und allen Interessierten zugänglichen Kursen rund um das Thema Programmieren.

Mehr Details zur Online-Lernplattform Lernen.cloud hier: https://lernen.cloud/

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Mein Dank geht insbesondere an Prof. Richard Sakwa für die Erlaubnis, Zitate, übersetzt ins Deutsche, aus seinem Buch »Frontline Ukraine: Crisis in the Borderlands« (Tauris Verlag) in einer kritischen Betrachtung der Ukraine-Narrative und seines Buches zu verwenden. Es war in meinen Augen bis Anfang 2016 die beste Beschreibung der Ereignisse, und meine Kritik gilt nicht der Fakten-Analyse, sondern den daraus erfolgten Schlussfolgerungen. Richard Sakwas hauptsächliches Problem war meines Erachtens der erlaubte Rahmen der Diskussion. Nach der Tatsachenbeschreibung erfolgt die Analyse und immer, wenn Sakwa von »Unerfahrenheit«, »unbewussten Fehler«, oder »Fehleinschätzungen« hinterfragte ich, ob die Dummheit und Naivität der europäischen (und US-) Politiker wirklich so groß waren, wie es den Anschein hatte. Und in vielen Fällen habe ich den Rahmen der erlaubten Diskussion verlassen und die Meinung vertreten, dass die Protagonisten der westlichen Politik im Jahr 2014 sehr wohl wussten, was sie taten. Nicht nur der Vortrag eines Insiders, von Lawrence Wilkerson, u. a. Stabschef des US-Außenministers Powell in der Zeit der Präsidentschaft von George W. Bush, verrät, dass ihnen sehr wohl bewusst war, was sie taten. »Auch der Mainstream der Medien lässt seine Rezipienten die Bürger im Stich. Er klärt über diese Vorgänge nicht auf, oft geschieht sogar das Gegenteil, medial wird ein Schleier der Naivität ausgebreitet. Da wird ein Bild in schwarz-weiß von Schurken und Guten präsentiert, das hilft, am Kern des Übels immer mit großer Zielsicherheit vorbeizuschießen. Dann kommt einer wie Wilkerson, der im Inneren des Machtzirkels dabei war, und redet Klartext. Hier wieder aus dem Vortrag ein Beispiel über den Ukraine-Konflikt: Wilkerson: () Warum tut Putin das, was er tut? Teilweise, weil das die einzige Möglichkeit ist, wie man an der Macht bleibt und 60% Zustimmungsquoten in Moskau bekommt. Aber auch weil wir das Versprechen nicht hielten, das George H. W. Bush und Jim Baker dem damaligen Außenminister der Sowjetunion, aus der ja dann Russland wurde, Eduard Schewardnadse, und Gorbatschow und später Jelzin gaben. Und Jim sagte nahezu wörtlich, dass dafür, dass ihr (Anm. d. Autors: die Sowjetunion) kein Geheule über den größten diplomatischen Triumph des späten zwanzigsten Jahrhunderts die Wiedervereinigung Deutschlands anstimmt, wir mit der NATO keinen Zoll weiter nach Osten rücken würden; das sind Jim Bakers Worte. Was tat Bill Clinton? Er ging keinen Schritt weiter nach Osten. Nein. Bei ihm waren es ganze Länder. Er und Obama hielt das aufrecht beabsichtigte sogar Georgien und die Ukraine (Anm. d. Autors: in die NATO aufzunehmen). Wir stifteten sogar die Revolution in Kiew an. Was sollte Putin tun? Ein Drittel der sowjetischen (Anm. d. Autors: Er müsste hier wohl »russischen« sagen) schweren Waffen kommen aus der Ukraine. Die wichtigste Marine-Basis, nein Basen, Sewastopol und Odessa sind dort. Odessa könnte als nächstes dran sein, es ist militärisch sogar wichtiger als die Krim. Was sollte er angesichts einer solchen Stichelei, einer solchen Kampfansage tun?« 1 Weiterführende Literatur findet man insbesondere in Kees van der Pijls Buch über den Abschuss von MH17 (PapyRossa Verlag). Gleiches gilt für die Analyse der Schüsse auf dem Maidan, die von Ivan Katchanovski auf Academia.edu verfügbar ist. Aus diesem Grund wird über die Schüsse auf dem Maidan als auch den Abschuss von MH17 in diesem Buch nur am Rande eingegangen. Das Buch zeigt auf, dass fast alle Voraussagen, welche die Kritiker der Regierung der EU, der NATO und Deutschlands schon 2014 uns 2015 angebracht hatten, berechtigt waren.

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